Germering:Germeringer Geschichte

Förderverein Stadtmuseum Germering

Ludwig von Meyer (rechts) ist Vorsitzender des Fördervereins.

(Foto: Matthias F. Döring)

Der Förderverein des Stadtmuseums wird 20 Jahre alt

Von Florian J. Haamann, Germering

Am Anfang war das Amulett. Gefunden bei einer Grabung an der Krippfeldstraße, vor fast 40 Jahren. Also bevor man dort angefangen hat, eine geordnete Archäologie zu betreiben. Doch mit dem Fund des frühmittelalterlichen Amuletts, das später zur Inspiration des Stadtwappens wurde, ändert sich etwas. "Mit Beginn der systematischen Stadtarchäologie wurden zahlreiche Befunde ans Tageslicht gebracht. Eine Sensation jagte die nächste", sagt Ludwig von Meyer, Vorsitzender des Fördervereins Stadtmuseum Germering, bei den Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen des Vereins. Denn am 20. Juni 1999 sind 29 Gründungsmitglieder zusammengekommen, um gemeinsam die Satzung zu verabschieden.

Gefeiert wird natürlich im Museum selbst, für das der Verein nach seiner Gründung im Juni 1999 noch viele Jahre kämpfen musste. Denn erst im November 2008 wurde das Gebäude hinter dem Rathaus, das ehemalige Feuerwehrhaus, mit einer Ausstellung über Germering im Frühmittelalter als Museums eröffnet. Die Dauerausstellung, heute das Herzstück des Museums, wurde dann sogar erst 2014 eingeweiht.

Wie lang und vor allem steinig der Weg des Vereins bis zum eigenen Museum war, das zeigt eine kleine Sonderausstellung, die noch bis zum Sonntag, 8. September, zu sehen ist. Auf mehreren Schautafeln wird die Geschichte des Vereins erzählt, dazu etwas über die interessantesten Ausstellungen und Exponate.

Die erste Idee war, das Museum in der alten Postbaracke unterzubringen, auch aus dem Stadtrat kam Unterstützung. "Doch es gab eine Bürgerinitiative, die es dort lieber grün haben wollte und die waren in der Mehrheit. Das war erst einmal das Ende unserer Hoffnungen", erzählt der Vorsitzende. Weil aber klar war, das es endlich ein Museum braucht, um die mittlerweile zahlreichen Funde den Germeringern zu präsentieren, wurde weiter gesucht. In dieser Zeit ging es für den Verein neben der Standortsuche vor allem um zweierlei: Geld und Mitglieder finden. 2002 dann entschloss der Stadtrat, dem Verein das Feuerwehrhaus zu überlassen. Die Planungsarbeiten für die Sanierung und den Umbau konnten endlich beginnen. Eine Stellwand in der Ausstellung dokumentiert für die Besucher die Pläne aus dieser Zeit.

Eine andere Stellwand widmet sich dem zweiten großen Projekt des Vereins neben der Ausstellung: den Museumsrundwegen. Auf zwei Routen können sich Interessierte direkt vor Ort über die wichtigen archäologischen Funde und wichtige Plätze der Ortsgeschichte informieren. Das macht Geschichtsforschung zu etwas Besonderem im Landkreis. Auch die zahlreichen Ausflüge, die der Verein in den vergangenen Jahren unternommen hat, sind dokumentiert, etwa zu den Landesausstellungen oder zu Überresten des Limes bei Eining.

Einer der eigentlich bei jeder Ausstellung des Vereins dabei ist, ist Oberbürgermeister Andreas Haas. Und so hielt er seine Rede nicht nur in offizieller Funktion, sondern auch als Fan des Museums. "Man spürt, dass hier alle mit viel Freude und Herzblut dabei sind. Sie alle sorgen dafür, dass das Museum ein Ort der Bildung und auch der Unterhaltung ist, wie wir im Video gesehen haben". Damit nimmt er Bezug auf einen kleinen Einspieler, den Ludwig von Meyer den Besuchern präsentiert hat. Er ist vor einigen Jahren begleitend zur Spielzeugausstellung entstanden und hat zwei Protagonisten: Jim Knopf, der seine Freunde besucht, und eben Haas, der den Gast willkommen heißt. "Lieber Jim Knopf, danke, dass Du mich angerufen hast", sagt Haas in dem Video, während er der Puppe die Hand schüttelt. Die kleinen lustigen Szenen sorgen bei den Besuchern der Feierlichkeiten im Germeringer Museum natürlich für gute Laune und viele Lacher.

Sonderausstellung "20 Jahre Förderverein Stadtmuseum", zu sehen bis zum 8. September im Museum, jeweils sonntags von 13 bis 17 Uhr. Am Samstag, 13. Juli, findet außerdem eine archäologische Radtour durch Germering statt, Treffpunkt ist um 15 Uhr am Museum.

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