Germering:Forsch und weise

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Die Senioren-Union vertritt die Interessen älterer Menschen in der CSU

Von Manfred Amann, Germering

Seit die demografische Entwicklung zu einem gesellschaftlichen Top-Thema geworden ist, mühen sich alle Parteien, die Belange der Alten als politisch bedeutsame Angelegenheit richtig zu würdigen. "Schließlich ist das ein großes Wählerpotenzial, das darf man nicht unterschätzen", führt Horst Jirgl freimütig an, um dann aber gleich deutlich zu machen, dass Politik unter anderem Probleme der Gesellschaft zu lösen habe, und die Senioren als großer Teil dieser Gesellschaft selbstverständlich auch Anspruch auf die Berücksichtigung ihrer Interessen hätten. Damit die Politik auch mitbekommt, wo den älteren Menschen der Schuh drückt, dafür gibt es in der CSU einen Seniorenbeirat. Jirgl ist seit gut einem Jahr Vorsitzender des Kreisverbandes dieser Parteiorganisation. Die Senioren-Union zählt mittlerweile etwa 200 Mitglieder. Als Stellvertreter fungieren Ludwig Gascher, Uta Lucht, Hans-Joachim Ohm und Barbara Sanktjohanser. Überregional wirkt die frühere Bürgermeisterin von Oberscheinbach, Uta Lucht im Bezirksverband mit, der Landtagsabgeordnete Thomas Goppel ist Chef des Landesverbandes. Die Senioren-Union verstehe sich als Mittler zwischen der "Basis der Älteren" und den aktiven Politikern und habe durchaus Einfluss, erklärt der Gastronom. Da die Mitglieder sehr erfahrene Leute seien, aufgrund ihrer früheren Tätigkeiten gute Beziehungen hätten und auch gesellschaftlich anerkannt seien, dürfe die Politik deren Meinung nicht ignorieren.

Statt Floskeln wolle man konkrete Aussagen hören und im Detail wissen, was die Politiker tun wollten, damit die demografische Entwicklung nicht einen Problemberg aufschiebe. "Wir fragen die aktiven Politiker und die, die es werden wollen, auch ganz direkt: Was seid ihr bereit für unsere Altersgruppe zu tun?" Um die altersspezifischen Sorgen der Senioren in den Kommunen noch mehr mitzubekommen, strebt Jirgl die Schaffung von Ortsverbände wie schon in Germering oder Fürstenfeldbruck an. Und wo dies nicht möglich sei, "weil es nicht leicht ist, Leute zu finden, die die Führung übernehmen", will er versuchen, die Mitglieder mehrerer Orte in einer Gruppe zusammenzuführen.

Ziel sei es dabei aber auch, in den Orten für die Partei-Senioren Möglichkeiten für die Mitarbeit und Mitgestaltung im öffentlichen Leben zu schaffen. Die Senioren-Union soll im Sinne der christsozialen Ziele auch an der politischen Meinungs- und Willensbildung, insbesondere in der älteren Generation mitwirken. Ihm sei aber auch daran gelegen, jüngere Mitglieder zu erreichen und neue zu gewinnen, erklärt der Chef des "Wiener Hendlhauses" in Germering. Er denke da an das alte Griechenland, dort seien die Alten, die Weisen Vorbilder und Ratgeber der Jugend gewesen und hätten sie vor Gefahren gewarnt.

© SZ vom 18.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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