Öffentlicher Nahverkehr:Expressbus soll Pendler zur U-Bahn bringen

Öffentlicher Nahverkehr: Bushaltestelle in Germering-Unterpfaffenhofen.

Bushaltestelle in Germering-Unterpfaffenhofen.

(Foto: Johannes Simon)

Der Landkreis will sich an einer Linie beteiligen, die vom Bahnhof Germering nach Großhadern fährt. Dafür soll der Bus X 920 eingestellt werden.

Von Andreas Ostermeier, Germering

Schnell mit dem Bus die U-Bahn in München zu erreichen, das soll den öffentlichen Nahverkehr bei Fahrgästen attraktiv machen. Aus diesem Grund beteiligt sich der Landkreis an einer weiteren Expressbuslinie. Sie soll von Dezember 2024 an von Germering nach Großhadern (U 6) führen. Der neue Expressbus soll die Nummer X 208 erhalten. Gedacht ist an eine Linie, die vor allem Pendlern nützt, denn der X 208 soll nur von Montag bis Samstag fahren, nicht aber an Sonn- und Feiertagen. Für die neue Strecke sind nur wenige Halte in Planegg und Gräfelfing geplant, die U-Bahn soll in 23 Minuten erreicht werden.

CSU-Kreisrat Hubert Ficker, Verkehrsreferent des Kreistags, versah das Projekt mit vielen Vorschusslorbeeren. Eine solche Linie habe ein hohes Potenzial an Fahrgästen, sagte er. Weiter sprach er von einer Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lassen dürfe. "Wir müssen jetzt einsteigen", betonte er und warb um die Zustimmung der anderen Kreisräte. Diese schlossen sich seiner Ansicht an und votierten für die neue Linie.

Die einhellige Zustimmung zu der neuen Linie kam aber erst auf wiederholtes Werben von Christoph Göbel, dem Landrat des Landkreises München, zustande. Im vergangenen Herbst hatte der Landkreis eine finanzielle Beteiligung an der neuen Linie erst einmal abgelehnt. Grund dafür waren laut Unterlagen für die Kreisräte die Haushaltsbesprechungen. Der Kreis müsse sparen, hieß es, für zusätzliche Projekte sei kein Geld da.

Nun will der Landkreis Fürstenfeldbruck das nötige Geld doch locker machen und die Kosten für den Streckenabschnitt vom Bahnhof Germering-Unterpfaffenhofen bis zur Landkreisgrenze tragen. Zwischen 280 000 und 310 000 Euro soll die Beteiligung an dem Express-Bus pro Jahr kosten.

Abfahrt in Fürstenfeldbruck

Eine große Rolle spielt dabei, dass die Linie X 208 von 2028 an bereits am S-Bahnhof in Fürstenfeldbruck starten soll. Dann läuft der Verkehrsvertrag für die Linie X 850 aus, die momentan die Kreisstadt mit Germering verbindet. Auf der verschmolzenen Linie könnten Pendler aus Fürstenfeldbruck dann in bis zu 45 Minuten am Klinikum Großhadern sein. Damit hätten die beiden größten Städte des Landkreises sowie ein Teil von Puchheim eine direkte und schnelle Verbindung zur U-Bahn.

Um das finanzieren zu können, wollen die Kreistagsmitglieder die Buslinie X 920 Ende Februar 2026 auslaufen lassen. Laut Kreisverwaltung spart dies eine Summe von etwa 140 000 Euro. Der Nachteil dieser Lösung ist, dass Brucker Pendler von März 2026 bis Dezember 2028 auf eine Linie verzichten müssen, die sie direkt zur U-Bahn nach Großhadern bringt. Momentan fahren die Busse dieser Expresslinie über Alling, Gilching und das Kraillinger Gewerbegebiet Kim nach München. Die Fahrt auf dieser Strecke dauert allerdings mehr als 50 Minuten.

Hermann Seifert, im Landratsamt zuständig für den öffentlichen Nahverkehr, räumte ein, dass der Verzicht auf die Linie X 920 schmerzhaft sei, ein Verzicht auf die neue Express-Buslinie X 208 aber noch schmerzhafter. Zum Teil kompensiert wird der Verzicht dadurch, dass die Linie X 900 laut Seifert gestärkt wird, wenn die Linie übers Kraillinger Gewerbegebiet wegfällt. Die Linie X 900 bringt Fahrgäste vom Bahnhof Buchenau über Alling und Gilching nach Starnberg.

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