Germering: Ein Netz von Angeboten für Freizeit, Alltag und Notlagen

Die Informationsveranstaltung von 50 Vereinen und Einrichtungen in der Stadthalle stößt gerade bei Neubürgern auf großes Interesse

Germering - Der Umzug in eine neue Stadt ist wie der Eintritt in ein völlig neues Sozialumfeld. Wo sich das Einwohnermeldeamt befindet, weiß man gerade so. Doch was es alles für Sportvereine, soziale Angebote und wichtige Einrichtungen gibt, ist ohne Hilfe oft auch für Eingesessene kaum zu überblicken. Am vergangenen Montag bot die Stadt genau aus diesem Grund eine Informationsveranstaltung im Forum und Foyer der Stadthalle an, bei der sich rund 50 Germeringer Vereine, Parteien und Vereinigungen vorstellten.

Im Vorfeld sind den Neuzugezogenen im Rahmen der Aktion "Neu in Germering" bei einer Sightseeingtour wichtige Anlaufstellen der Stadt wie das Schwimmbad, der Germeringer See oder das Mehrgenerationenhaus gezeigt worden. "Wirklich alles ist sehr gut organisiert", lobte das vor kurzen aus München zugezogene Ehepaar Amirkhani. Auch die Behördengänge der Landeshauptstadt seien kaum mit den hiesigen zu vergleichen.

Nach der zweistündigen Rundfahrt werden die neuzugezogenen Bürger gleich beim Eintreten in die Stadthalle durch eine kleine musikalische Einlage des Sinfonischen Blasorchesters begrüßt. Zwei potenzielle Blockflötenkinder habe der Verein durch den heutigen Abend schon erreicht, erzählt Orchestermitglied Sabine Pirsig. Dabei handelt es sich nur um eines von vielen Musikangeboten, informiert das städtische Kulturamt an seinem Stand. Das Kulturprogramm der Stadthalle wird hingegen den Anwesenden durch ein Gewinnspiel schmackhaft gemacht, bei dem sie Konzertkarten ergattern können.

Vor allem das große Sozialangebot der Stadt beeindruckt die Neubürger. Geschäftsleiterin des Sozialdienstes, Sabine Brügel-Fritzen, kann bestätigen, dass viele der Anwesenden sich besonders für die Möglichkeiten von ehrenamtlichem Engagement interessieren. Auch der Helferkreis sucht dringend nach Ehrenamtlichen, die Patenschaften für Asylbewerber übernehmen möchten. Zur Zeit befänden sie sich allerdings noch in der Vernetzungsphase, erzählt die ehrenamtliche Helferin Uta Conrad. Bis heute sei der Behindertenrat offenbar nicht darüber informiert gewesen wie viele Flüchtlinge mit Behinderung in der Gemeinschaftsunterkunft Don Bosco tatsächlich untergebracht sind. "Für den gegenseitigen Austausch unter den Vereinigungen", bestätigt Conrad, "sind deshalb Veranstaltungen wie diese ideal".

Neben den angeregten Gesprächen im Saal geht beinahe der Gesang der Chorgemeinschaft Unterpfaffenhofen unter. In weißen Gewändern steht der Chor inmitten des Gedränges. An den umliegenden Tischen werden weiter fleißig Flyer und Infobroschüren verteilt. Die Wasserwacht stellt es richtig an und teilt an die vollbepackten Besucher anstatt weiterer Infohefte Jutebeutel aus. Dabei mangelt es ihnen bei weitem nicht an Nachwuchs. Rund 40 Kinder stünden bereits auf der Warteliste der Schwimmkurse, berichtet Leiter Christian Seifert.

Auch der Tisch des "Gartens der Begegnung" zieht die Besucher mit seinen Kräuterdüften an. Interessiert werden die Töpfe mit Stevia und Zitronenverbene beschnuppert. Rund 500 Pflanzenarten beherberge der kleine botanische Garten am Curanum, erklärt Bernhard Kösler vom Gartenteam. Hier in der Stadthalle habe man nur eine kleine Auswahl mitbringen können.

Für junge Paare wie Jessica Nötze und Matthias Hüttner, die Anfang März frisch nach Germering gezogen sind und in drei Wochen ihr erstes Kind erwarten, sind natürlich vor allem die Angebote des Frauen- und Mütterzentrums interessant. In den kommenden Monaten wollen sie zudem unterschiedliche Volkshochschulkurse ausprobieren. Unabhängig davon hätten sie bereits Anschluss in Germering finden können. "Bereits jetzt fühlen wir uns hier richtig Zuhause", erzählen die werdenden Eltern.