Brunnen, Bäder, Badewannen: Die Germeringerin Vera Greif hat einen Film über das Wasser in ihrer Heimatstadt gedreht. Darin stellt die Filmerin den Kreislauf des Trinkwassers vor, von der Gewinnung im Stadtgebiet oder aus nahe gelegenen Flächen, bis zur Nutzung in privaten Haushalten und öffentlichen Bädern. Den Dokumentarfilm hat sie im Auftrag der Stadtwerke Germering gedreht, und das auch nicht allein: Der Germeringer Jonny Freifeld hat ihr mit Luftaufnahmen, eigenen Ideen und Drehsequenzen geholfen. Ohne ihn wäre der Film nicht geworden, was er geworden ist, sagt Greif.
Für die Dokumentation hat sie mit einem Landwirt gesprochen, der sich verpflichtet hat, aufs Düngen zu verzichten, damit kein Nitrat ins Trinkwasser gelangt. Vom Wassermeister der Stadtwerke wird sie durch den Hochbehälter geführt, in dem es aussehe, "wie in einer Tropfsteinhöhle", sagt Greif. Sie hat einen Wasserableser auf seiner Tour begleitet und sich die Germeringer Bäder angesehen. Auf diese Weise ist ein Film entstanden, der umfassend zeigt, was mit dem Germeringer Trinkwasser alles angestellt wird. Wie Greif es gern macht, so kommen in dem Film nur die Protagonisten zu Wort, beispielsweise Roland Schmid, der Leiter der Stadtwerke, oder Wassermeister Michael Gogl. Einen Sprecher gibt es nicht. "Wasser ist ein ruhiges Thema", sagt Greif, deshalb habe sie auch einen ruhigen Film machen wollen.
18 Minuten dauert die Dokumentation, die den Germeringern zeigen soll, woher ihr Trinkwasser kommt, wie es aufbereitet und transportiert und wo es verbraucht wird. Die ersten Planungen eingerechnet hat Greif etwa ein Jahr an dem Film gearbeitet. 35 Prozent der Arbeit gingen in die Planung, sagt sie, 25 ins Drehen und der Rest in die Postproduction, also die Bearbeitung des Filmmaterials. Am Donnerstag, 15. Dezember, zeigt sie den Film über das Germeringer Wasser in der Black Box der Stadthalle. Vom nächsten Tag an kann er auf den Internetseiten der Filmautorin und der Stadt Germering angeschaut werden.
Die Fotojournalistin Vera Greif hat viele Jahre lang für das Fürstenfeldbrucker Tagblatt gearbeitet. Durch ihr Interviewprojekt "101 Germeringer", das in den Jahren 2010 bis 2012 entstand, hat sie sich einen Namen als Filmemacherin erworben. Mehrere ihrer Arbeiten sind bei Wettbewerben ausgezeichnet worden. So gewann die Germeringerin im Jahr 2013 mit dem Film: "Einen Schmetterling habe ich hier nicht gesehen", Gold bei den Walser Filmtagen in Österreich. In dem Streifen schildert Greif, wie sich eine Gruppe von Künstlern mit Texten auseinandersetzt, die Inhaftierte in Gefängnissen oder Konzentrationslagern geschrieben haben. Einen ersten Platz gewann sie auch mit einem Film über Frauen, deren Leidenschaft die Jagd ist ("Frauen jagen anders"). Die Auszeichnung errang sie beim bayerischen Landesfilmfestival des Bundesverbands Deutscher Film-Autoren (BDFA), der Dachorganisation der organisierten nicht professionellen Filmemacher.
Auch ihre Dokumentation "Integration ist ..." über das Leben von Migranten in Germering fand viel Aufmerksamkeit. Die Stadtwerke Germering, die die Dokumentation über das Wasser in Auftrag gegeben haben, sind übrigens nicht die erste städtische Einrichtung, die in einem Dokumentarfilm von Vera Greif vorgestellt wird. Im vergangenen Jahr hatte ihr Film über den Bauhof von Germering und seine Mitarbeiter Premiere.
Vera Greif, Wasser, Dokumentarfilm, Donnerstag, 15. Dezember, Black Box, Stadthalle, 19.30 Uhr. Von Freitag an im Internet, www.stadtwerke-germering.de oder www.veragreif.de .