Süddeutsche Zeitung

Germering:Den Wandel im Blick

Lesezeit: 2 min

Ein Bündnis von Klimaschützern demonstriert wieder in Germering

Von Nadine Schrödl, Germering

Einen Beitrag zum Klimaschutz leisten - mit dieser Zielsetzung hat das "Bündnis Zukunft Germering" am Freitag seine zweite Demonstration "Aktiv fürs Klima" auf dem Platz vor der Stadthalle abgehalten. Im Kampf gegen den Klimawandel benötige es "Ziele, auf die man zugehen kann und für die das Herz schlägt", sagte der evangelische Pfarrer und Bündnis-Vorsitzende Michael Lorenz in seiner Begrüßungsrede.

Die Fluten in Deutschland und die Hitzewellen in Kanada zeigten noch einmal deutlich, warum es wichtig sei, sich aktiv für das Klima einzusetzen. Lorenz möchte aber gar keine weiteren Ereignisse aufzählen, denn "wir wissen, dass etwas getan werden muss, und zwar schnell". Antrieb dabei sollten nicht die Angst sein, sondern Ideen und Visionen. Es gebe viele Möglichkeiten etwas zu ändern. "Lasst sie uns nutzen, um gemeinsam viel zu schaffen", sagt der Pfarrer.

Zwischen 12 und 14 Uhr kommen große Umweltschutzverbände und kleine Initiativen auf dem Platz zusammen, um zu zeigen, was man gemeinsam für den Klimaschutz tun kann. Da es jeden einzelnen Bürger benötigt, um etwas zu ändern, steht ein Mikrofon für jedermann bereit. Hier kann jeder Ideen äußern und die Teilnehmer können sich gegenseitig inspirieren. Die Veranstaltung richtet den Fokus darauf, inwieweit der Klimawandel die Stadt Germering betrifft und was direkt vor Ort getan werden kann. Der Klimawandel könne nur gestoppt werden, wenn alle zusammen arbeiten, auch auf kommunaler Ebene, sagt Carmen Wegge, Bundestagskandidatin der SPD. Um die Bevölkerung mit ihren Ideen und Anregungen zu beteiligen, ist ein "Wunschbaum" aufgestellt. Die Besucher können den kahle Miniaturbaum aus Draht mit beschriebenen Blättern bestücken. Auf grüne Papierblätter können sie Klimaschutzmaßnahmen schreiben, die sie sich für die Stadt wünschen. Der Baum wird dann Oberbürgermeister Andreas Haas(CSU) übergeben.

Auch die "Omas for Future" sammeln Wünsche der Menschen zum Klimaschutz. Sie beteiligen sich bei der bundesweiten Aktion Klimabänder.de. Stoffbänder werden mit Klimawünsche beschriftet und anschließend etappenweise mit dem Rad nach Berlin gefahren. Mit der Aktion soll die Klimapolitik in den Fokus der Bundestagswahl gerücket werden.

Dritte Bürgermeisterin Sophie Schuhmacher (Grüne) weist darauf hin, dass die Stadt zwar von Überschwemmungen durch eine günstige Lage verschont bleibe und auch bleiben werde, aber auch hier Auswirkungen zu spüren gewesen seien. So staue sich im Sommer auf den Straßen vermehrt die Hitze und auch das Grundwasser habe sich bereits um ein Grad erwärmt. "Aber es tut sich was", sagt sie. Die bestehende Energieberatung werde ihr Abgebot ausweiten. Um mehr Menschen für den öffentlichen Personennahverkehr zu begeistern, sei das Busnetz ausgebaut worden, außerdem fördere die Stadt den Kauf von Elektro- und Lastenrädern. Doch auch die Anwohner selbst müssten etwas tun, etwa ihre Gärten grün und insektenfreundlicher gestalten.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5369578
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 02.08.2021
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.