Germering:CSU setzt auf Kontinuität

CSU Pressegespräch Cafe Paintner

Pressegespräch am Frühstückstisch: Oberbürgermeister Andreas Haas und Manuela Kreuzmair stellen das CSU-Wahlprogramm vor.

(Foto: Matthias F. Döring)

Bei der Präsentation des Wahlprogramms wird deutlich, dass die Christsozialen ihre Arbeit fortführen und einige neue Akzente setzen wollen

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Germeringer CSU sucht im Wahlkampf vor allem den Dialog mit den Einwohnern der Stadt. Zu diesem Zweck setzen Oberbürgermeister Andreas Haas und die Stadtratskandidaten der Christsozialen auf persönliche Formate, etwa das Gespräch bei einem Kaffee oder einem Bier - und freilich auch am Infostand. Ortsvorsitzender Oliver Simon sagt, im Dialog gelinge der Meinungsaustausch besser als in Versammlungen, in denen ein Referent lange Zeit spreche und anschließend Fragen gestellt werden könnten. Die Gesprächsangebote der CSU werden laut Simon auch gut angenommen und passen zum CSU-Motto, miteinander mehr für Germering zu erreichen.

Der CSU geht es allerdings nicht nur um das, was künftig angepackt werden muss. Beim Pressegespräch legen Haas, Ortsvorsitzender Simon und Fraktionsvorsitzende Manuela Kreuzmair auch Wert auf die Bilanz der vergangenen Jahre. Ein Schwerpunkt war der Ausbau der Kinderbetreuung und die Sanierung von Schulen, die die Stadt etliche Millionen Euro gekostet hat und kosten wird. Seit 2008, also seit dem Amtsantritt von Haas, ist vor allem das Angebot an Krippenplätzen gewachsen. Mehr als 350 Betreuungsplätze für Buben und Mädchen im Kleinkindalter gibt es in der Stadt. Damit ist der Ausbau noch nicht abgeschlossen, denn Zuzug und höhere Geburtenzahlen bedingten mehr Angebote an Betreuung. Dazu kommt, dass mehr Eltern als früher bereit sind, ihre Kinder im Alter unter drei Jahren in eine Betreuung zu geben. Simon, selbst Vater, lobt zudem die Qualität der Kindertagesstätten im Stadtgebiet. Kostenfreiheit für die Betreuung strebt die CSU allerdings nicht an. Die Beiträge bewegten sich in einer Höhe, die für alle Eltern bezahlbar seien, sagen die CSU-Politiker. Den Vergleich mit den Schulen, deren Besuch kostenlos ist, lassen sie nicht gelten. Schließlich werden die Lehrkräfte nicht von den Kommunen, sondern vom Staat bezahlt.

Auch in der Verkehrspolitik geht es der CSU weniger um ganz neue Ansätze als um die Fortführung der bisherigen Politik, die auf den Ausbau des Busnetzes und Verbesserungen für Fahrradfahrer setzt. Zudem möchten Oberbürgermeister und Stadträte erreichen, dass die Bahn vor allem in den Stoßzeiten mehr Züge der S 8 fahren lässt. Auch auf den Ausbau der U-Bahn nach Freiham und Germering will man dringen. Kreuzmair hält das für wichtig, denn in den Gesprächen am Wahlstand wollten die Leute wissen, wie sich der neue Stadtteil entwickle und was das für den Verkehr in Germering bedeute. Außerdem soll die Sicherheit auf den Schulwegen erhöht werden. Das wolle man gemeinsam mit Eltern, Schülern und Lehrkräften angehen, sagt der Oberbürgermeister.

Fortentwickelt werden soll auch die Digitalisierung der Verwaltung. Simon schwebt eine Germering-App vor, mit deren Hilfe die Nutzer Informationen und Service aus dem Rathaus erhalten können. Auch eine Funktion, mittels der sich Anwender mit Problemen an die Stadt wenden können, solle eine solche App enthalten, sagt der CSU-Ortsvorsitzende und fügt hinzu, dass die Stadt durch ein solches Angebot nahbarer werde für die Einwohner. Im Wahlprogramm kündigt die CSU auch ein Vorhaben "1000 neue Bäume in Germering" an. So sollen die Augsburger Straße zur Allee und Freiflächen für Streuobstwiesen gefunden werden. Auch der Umbau des Stadtwalds soll weitergehen. Grundstücksbesitzer sollen Beratung erhalten können, damit sie im Garten auf Pflanzen setzen und nicht auf Steine oder Kies. Von Vorschriften hält die CSU aber nichts, das macht Simon deutlich. Das gilt auch im Verhältnis zu den Landwirten. Mit denen soll die Politik der freiwilligen Vereinbarungen zum Schutz des Trinkwassers fortgesetzt werden. "Freiwilligkeit ist der richtige Weg", sagt Simon.

Ein großes Projekt der nächsten Jahre wird der Umbau des Kasernengeländes zu einem Ort sein, an dem Sport getrieben wird, Künstler Ateliers und Ausstellungsräume finden und junge Unternehmen Platz haben sollen. Die CSU möchte gerne eine Start-up-Szene und ein Gründerzentrum in Germering schaffen, heißt es im Programm.

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