Germering:Bewegung ist Trumpf

Germeringer Kinder- und Jugendeinrichtungen laden am kommenden Samstag zum ersten Action-Festival

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die Organisatoren des Action-Festivals in Germering am Samstag, 18. Juli, gehen die Sache grundsätzlich an. "Jedes fünfte Kind in Deutschland ist zu dick. Kaum jemand bewegt sich so oft, wie es gut für Körper und Geist wäre", begründen die Germeringer Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie der Germeringer Jugendrat ihr Vorhaben, dass an diesem Tag möglichst viele Kinder und Jugendliche zum geballten Sportangebot vor der Germeringer Stadthalle kommen sollen. "Es ist unsere erste große Zusammenarbeit", erläutert Erwin Zißelsberger, Leiter der Jugendbegegnungsstätte (JBS) Cordobar, das gemeinsame Projekt der beiden Germeringer Jugendbegegnungsstätten Cordobar und Outback, dem Abenteuerspielplatz (ASP) aus Neugermering und der Fahrrad- und Mopedwerkstatt. Mit im Boot für das erste Action-Festival ist auch der Germeringer Jugendrat.

"Als wir von dem Vorhaben gehört haben, waren wir sofort dabei", erklärt Markus Heimer vom Jugendrat. Über den Jugendrat lief ein Kontakt zu den Gröbenzeller Baseballern, die jetzt das umfangreiche Sport- und Bewegungsprogramm noch ergänzen. Das reicht von einem Basketball- und Fußballturnier über einen künstlichen Kletterberg bis zu Speed Badminton und das Balancieren auf einer Slackline. Ergänzt wird das Angebot durch Volleyball und Tischtennis und - besonders auch für die kleineren Besucher - mit dem Spielmobil des ASP und einer Hüpfburg. Denksport - also Schach - wird auch möglich sein.

Zu den Basketball- und Fußballturnieren können sich noch Vierermannschaften in zwei Altersklassen unter den Email-Adressen cordobar@gmx.de oder outback.germering@gmx.de anmelden. Acht bis 14-jährige und 15- bis 21-jährige Kinder und Jugendliche spielen getrennt ihre Sieger aus. Ein Streetsoccer-Court wird dafür auf der Wiese vor der Stadthalle eigens aufgebaut werden. "Es ist wichtig, dass wir mal rausgehen aus unseren Einrichtungen", bekräftigt Zißelsberger von der Cordobar in der Bahnhofstraße, "und unsere Arbeit sichtbar machen." Den zentralen Platz vor der Germeringer Stadthalle hält er für besonders geeignet.

"Da passiert sowieso viel zu wenig", so der Sozialpädagoge, der ein Freund sportlicher Aktivitäten mit Jugendlichen ist. Outdoor-Aktionen gehören regelmäßig zum Angebot der JBS. Bergwandern oder Klettersteigtouren und Ausflüge mit dem Mountainbike erfreuten sich großer Beliebtheit bei den Jugendlichen. Zißelsberger überzeugt: "Bei den sportlichen Aktivitäten werden auch Basiskompetenzen wie Selbstdisziplin, Rücksichtnahme und Konfliktfähigkeit erlernt."

So begreifen sie Kinder- und Jugendeinrichtungen ihr Action-Festival auch als "Promo-Offensive", wie Zißelsberger das Ziel benennt. Germering würde dafür glänzend passen. Der langjährige Cordobar-Leiter überzeugt: "Aus den langweiligsten Orten der Welt kommen die besten Events her." Er denkt da gerade nicht an die "Sportfreunde Stiller" aus Germering, sondern an die Indie-Band "The Notwist" aus Weilheim, die für ausverkaufte Hallen sorgt. "Dass was da ist, wird nicht genutzt", kritisiert Sophie Schuhmacher, die 19-jährige Stadträtin der Grünen ihre Altersgenossen, die in der überwiegenden Mehrheit auf das Angebot in München orientiert sind. Schuhmacher kann das, was da ist, jetzt ganz gut einschätzen, ist sie doch gerade im Rahmen ihres Bundesfreiwilligendienstes in der Cordobar tätig. Schuhmacher hat sich vor allem organisatorisch eingebracht und mitgeholfen, dass 200 Plakate aufgehängt und 2000 Flyer, vor allem an den Germeringer Schulen, verteilt wurden, um die wohl eher lethargischen Kinder und Jugendlichen zum Action-Festival am 18. Juli von 8.30 bis 18.30 Uhr aus ihren Häusern und Wohnungen zu locken - um Germering für einen Tag ein wenig Action zu verpassen.

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