Germering:Aufheiterung der Seele

Cornelia Leisch, Vorsitzende des Europäischen Berufsverband 
für Lachyoga und Humortraining e.V.

"Mich hat einfach der Lachvirus erwischt", sagt Cornelia Leisch. Und mit diesem will sie gerne andere Menschen anstecken.

(Foto: privat)

Cornelia Leisch hat den Germeringer Lachtreff übernommen

Von Julia kiemer, Germering

Lachen ist gesund, heißt es im Volksmund. Es soll unter anderem schmerzlindernd sein und wahre Wunder bei Stress und psychischen Problemen bewirken. Und trotzdem lacht man viel zu selten, fehlt einem meist der Anlass. Zum Lachen brauche man aber gar keinen Grund, es sei unabhängig von der Stimmung, sagt Cornelia Leisch. Man könne Lachen trainieren. Und genau das macht die 55-Jährige. Die Planeggerin ist Lachtrainerin und übernimmt nun den Lachtreff des Sozialdienstes Germering, der jeden zweiten Montag im Monat von 19 bis 20 Uhr im Mehrgenerationenhaus "Zenja" stattfindet.

Bei diesem Treffen wird Lachyoga praktiziert, eine Trainingsform bei der man eben das Lachen übt. Yoga deshalb, weil sich diese Übungen mit der Tiefenatmung aus dem Yoga abwechseln. "Der Körper unterscheidet nicht zwischen initiiertem, also künstlichem Lachen und echtem Lachen", erzählt Leisch. Es sei einzig der Verstand, der differenziere. In jedem Fall, ob unecht oder echt, werden Hormone ausgeschüttet, der Effekt des Lachens ist derselbe. Deshalb nutzt der Treff das künstliche Lachen als Übungsform. Dabei verwende man natürlich Übungen, die zum Lachen anregen würden, aber lustig zu sein, das sei nicht das Hauptziel, so Leisch. Am Anfang hätten viele Teilnehmer Hemmungen. "Das geht doch nicht. Das kann ich nicht. Solche Sätze höre ich anfangs oft", gibt die 55-Jährige zu. Aber wenn man sich einen Ruck gebe und einfach mal mitlache, schalte sich der Verstand mit der Zeit aus. "Und das ist dann das Schöne, man denkt nicht mehr nach, kann entspannen und abschalten. Man fühlt sich danach einfach besser", erzählt sie begeistert.

Das war auch der Grund, warum die Planeggerin vor zehn Jahren eine Ausbildung als Lachtrainerin begann. Leisch hatte damals eine schwierige Phase zu bewältigen, sie kam gerade aus dem Ausland zurück, war alleinerziehend und hatte zwei Jobs. "Ich war einfach überfordert und hatte mehr Sorgen als alles andere", sagt sie rückblickend. Sie hörte vom Lachyoga und beschloss es einmal auszuprobieren. "Ich habe mich danach so wohl gefühlt, wie schon lange nicht mehr. Es hat mich total fasziniert."

Sie entschied sich, eine Ausbildung beim Europäischen Berufsverband für Lachyoga und Humortraining zu machen. Mittlerweile ist sie Vorsitzende des Verbandes, gehört zu den erfahrenen Trainern und hat sogar einen Lachclub in München gegründet. Zudem gibt sie auch in Firmen Lachyoga-Business-Kurse für Stressmanagement, um so für Entspannung am Arbeitsplatz zu sorgen. "Mich hat einfach der Lachvirus erwischt", schmunzelt sie. Durch das Lachyoga fühle sie sich besser denn je, es habe ihr Leben verändert. "Ich weiß nun, was ich tun kann, dass es mir besser geht, sollte es mir mal nicht so gut gehen." Weil sie dieses Gefühl und diese Erkenntnis unbedingt weitergeben will, war sie sofort begeistert, als ihre Freundin und Vorgängerin Gisela Mörtl, sie fragte, ob sie den Kurs übernehmen wolle.

"Ich freue mich total auf den neuen Kurs", so Leisch. Es sei großartig, Menschen zu helfen, neugieriger, selbstbewusster zu werden und die Lebenslust zurück zu gewinnen. Sollte der Zuspruch in Germering wachsen, ist sie durchaus bereit, mehrmals im Monat Kurse zuhalten. Kommen könne jeder. "Mit Lachen kann sich viel verändern, wenn man erst einmal damit angefangen hat", sagt sie. Der nächste Termin des Lachtreffs ist am Montag, 14.September. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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