Germering:Ansturm aufs Jugendturnier

Germering: Lovis Bertermann mit dem Vorsitzenden Dominik Hirsch und Max Geissinger (von links).

Lovis Bertermann mit dem Vorsitzenden Dominik Hirsch und Max Geissinger (von links).

(Foto: Carmen Voxbrunner)

TC Kreuzlinger Forst organisiert Tennis-Höhepunkt in Germering

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Dominik Hirsch, der Vorsitzende des Tennisclubs Kreuzlinger Forst (TCK), überreicht im Rahmen des Parsberg-Cups, dem großen nationalen Tennis-Jugendturnier des Vereins, die Siegerpokale. Zwei Münchner Jungs haben sich hier bei großer Hitze in der U12 duelliert, und der zwölfjährige Lovis Bertermann (TC Großhesselohe) hat den gerade noch elfjährigen Max Geissinger (MTTC Iphitos) im Endspiel besiegt. Das Jugendturnier ist in der ersten Sommerferienwoche immer ein Tennis-Höhepunkt in Germering. Diesmal stand Organisation und Ausrichtung im Zeichen von Corona, was der Club am Ende souverän bewältigte. Den 400-Mitglieder-Verein treibt jedoch vor allem die Bereitstellung eines Winterquartiers um.

Doch es gab zunächst auch Probleme bei der Organisation. "Vor zwei Wochen hat ich schon daran gedacht, das Turnier absagen zu müssen", blickt Hirsch gedanklich zurück. Die Anmeldezahlen haben den Verein schier überwältigt. 263 Kinder und Jugendliche füllten das hochkarätige Jugend-Ranglistenturnier nahezu in allen Altersklassen bis auf den letzten Platz. Gab es doch etwa hundert Anmeldungen mehr als sonst. Das hing damit zusammen, dass unter Corona alle Turniere bis eine Woche zuvor ausgefallen waren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen auch von weit her. Berlin, Leipzig, Dresden, Freiburg und Frankfurt konnte Hirsch aus dem Stand aufzählen. So hat der Kreuzlinger Forst, wenn man so will, vom Coronavirus profitiert. Am Ende hatte Turnierleiter Hirsch durch die Unterstützung der Nachbarvereine in Eichenau, Puchheim und Neuaubing genügend Spielplätze zusammen, um das dreitägige Mammutturnier gut über die Runden zu bringen. Gewonnen haben auswärtige Akteure, die Germeringer waren, wie so oft, liebenswürdige Gastgeber. Der Ablauf im Freien lief weitgehend maskenfrei ab, nur beim Toilettengang gab es Maskenzwang.

Der Verein um den Vorsitzenden Dominik Hirsch verbreitet Aufbruchstimmung. Wenn man von einer kleinen Tennissparte beim SV Germering absieht, ist der TCK nach der Auflösung des TC Unitas der einzige Tennisverein in der Großen Kreisstadt. Neun Sandplätze hat der Club am Starnberger Weg. Dazu eine einladende Gastronomie, aber keine Halle, um im Winter Tennis anzubieten. Das soll bald anders werden. Der Vorstand hat eine Traglufthalle für das Wintertraining beschlossen. Das Vorhaben muss noch durch die Mitgliederversammlung ordnungsgemäß verabschiedet werden. "Die konnte aufgrund Corona noch nicht stattfinden", erzählt Hirsch, weil Versammlungen mit mehr als hundert Teilnehmern noch nicht erlaubt sind. Drei Plätze sollen in der Traglufthalle auf dem TCK-Gelände untergebracht werden. Baurechtlich steht der 54 Meter langen und 38 breiten Halle nichts im Wege, hat die Stadt bereits signalisiert. Im Sommer kann die Traglufthülle eingelagert werden. "Wir brauchen die Halle, sonst laufen uns die Kinder wieder weg", sagt Hirsch. Ist doch der Zulauf mit etwa 90 Kindern enorm. "Auch Mädchen interessieren sich wieder fürs Tennis", sagt Tanja Hirsch, Ehefrau des Vereinschefs, die als Jugendwartin fungiert. Tennis scheint bei Kindern - besonders bei Buben - wieder in zu sein. Drei Sommercamps bietet der Verein in den Sommerferien an, die schon gut gefüllt sind. Dazu betreibt Tanja Hirsch selbst die Ballschule für die kleineren Kinder im Club. Der Deutsche Tennis-Bund (DTB) hat sich unter Corona übrigens eine eingängige Werbung einfallen lassen, die seine Vereine umsetzen können. Denn Tennis sei der ideale Sport unter Corona. Heißt doch der Slogan: "Mit Abstand der beste Sport."

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