Germering:Anbau für die Rettungswache

Rettungswache BRK Lehrrettungswache Germering

Einen Erweiterungsbau mit Sozialräumen hat die BRK-Rettungswache in Germering erhalten.

(Foto: Matthias F. Döring)

Neue Räume sind betriebsbereit

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die Germeringer Rettungswache des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in der Augsburger Straße fuhr im vergangenen Jahr exakt 8563 Einsätze. "Wir sind die einsatzstärkste Rettungswache im Landkreis", sagte dann auch Andreas Hecker, der stellvertretende Leiter der Rettungswache, nicht ohne Stolz. Genauso zufrieden nahm Hecker am Samstag die offizielle Übergabe des Anbaus mit neuen Sozialräumen in Germering entgegen.

Die Planung und die Realisierung des Erweiterungsbaus mit einem zusätzlichen Tor für ein weiteres BRK-Einsatzfahrzeug zogen sich über gut zwei Jahre hin. Verzögert wurde der Bau auch durch den Hagelschaden am Pfingstmontag 2019. "Wir hatten ein Rolltor schon bestellt", erzählte Hauseigentümerin und Investorin Angelika Wagner, "dann mussten wir noch drei bestellen." Die mit Hagellöchern übersäte Fassade der Germeringer Rettungswache hatte bundesweites Medienecho erlebt. "Auch die Scheiben unserer Privatautos sind kaputt gegangen", berichtete Hecker rückblickend: "Mein Auto hatte Totalschaden."

Doch das liegt längst hinter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BRK-Einrichtung. 27 hauptamtliche Angestellte versehen dort ihren Dienst, darunter zehn Frauen. Eine ist die Auszubildende Christine Bretschneider. Es ist ihre zweite Ausbildung. Zunächst hat die heute 25-Jährige, die in Germering aufgewachsen ist, als medizinische Fachangestellte in einer Arztpraxis gearbeitet. "Dann wollte ich doch noch mein Hobby zum Beruf machen", sagt Bretschneider. Sie hatte schon in jungen Jahren beim Jugendrotkreuz mitgemacht. Jetzt wird sie Notfallsanitäterin. "Das ist die höchste nichtärztliche Ausbildung im Rettungswesen", erläuterte Hecker zur Einordnung der Ausbildung. Die dauert drei Jahre, Bretschneider ist jetzt im zweiten Ausbildungsjahr. "Es ist die absolut richtige Entscheidung gewesen", schwärmt sie geradezu von ihrem neuen Beruf. So richtig Schockierendes hat sie noch nicht erlebt. "Wir werden aber auch darauf professionell vorbereitet", sagt Bretschneider: "Mitleid dürfen wir haben, aber wir dürfen nicht mitleiden."

Die vor zwölf Jahren errichtete Germeringer Rettungswache ist somit auch Lehrrettungswache, wie BRK-Kreisgeschäftsführer Rainer Bertram ausführte. Rettungswachen mit Ausbildungsauftrag gibt es noch in Fürstenfeldbruck und Türkenfeld. Neben dem Notfallsanitäter gibt es auch die Ausbildung zum Rettungssanitäter, die nur ein halbes Jahr dauert. Der nördliche, etwa fünf Meter breite Anbau an die Germeringer Rettungswache, der in Anwesenheit von Landrat Thomas Karmasin und Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas (beide CSU) übergeben wurde, verschafft allen Beteiligten dort mehr Spielraum. Über dem Erdgeschoss mit der Garage für den neuen Rettungswagen sind unter anderen noch ein Umkleideraum mit Lagerung der Schutzausrüstungen und ein Büro entstanden. Hecker zufolge dürften es ruhig noch einige Räume mehr sein: "Unser Raumbedarf ist noch nicht gedeckt."

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