Germering:Ärger über Strafzettel

Germering: Auto an Auto: Eine Seite der Beethovenstraße dient durchgängig als Parkplatz, eine Abstellmöglichkeit zu finden, ist schwer.

Auto an Auto: Eine Seite der Beethovenstraße dient durchgängig als Parkplatz, eine Abstellmöglichkeit zu finden, ist schwer.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Anwohnerin der zugeparkten Beethovenstraße übt Kritik an der kommunalen Verkehrsüberwachung

Von Andreas Ostermeier, Germering

Eine Hausbesitzerin aus der Beethovenstraße in Germering ärgert sich über die kommunale Verkehrsüberwachung. Während Arbeiter eines Gartenbaubetriebs auf ihrem Grundstück beschäftigt waren, hefteten Mitarbeiter der Verkehrsüberwachung Strafmandate an die beiden Fahrzeuge des Betriebs. Die Arbeiter hätten sich nur wenige Meter entfernt von den Fahrzeugen aufgehalten, erzählt die Frau, die namentlich nicht genannt werden möchte, und wirft der Verkehrsüberwachung mangelndes Fingerspitzengefühl vor.

Deren Mitarbeiter waren formal im Recht, denn die Fahrzeuge des Gartenbaubetriebs waren auf dem Gehsteig abgestellt worden. Allerdings wundert sich die Hausbesitzerin darüber, dass es in einem solchen Fall nicht möglich sein soll, Kontakt zu den Arbeitern aufzunehmen, die die Fahrzeuge geparkt haben. Zumal zu sehen gewesen sei, dass die Männer schwere Steine geladen hatten, die sie unmöglich von weiter her hätten transportieren können. Auch einen Radlader hatten die Arbeiter dabei, um die Granitblöcke abladen und in den Garten bringen zu können.

Die Hausbesitzerin ist auch deswegen verärgert, weil es an der Beethovenstraße gar keine Parkmöglichkeit vor ihrem Haus gibt. Die Straße ist nämlich auf der dem Grundstück gegenüber liegenden Seite untertags immer mehr oder weniger lückenlos zugeparkt - und zudem sehr eng. Das bedeutet, dass neben den parkenden Autos gerade noch eine Fahrspur frei bleibt. Um den Durchgangsverkehr nicht zu behindern, stellten die Mitarbeiter der Gartenbaufirma ihre Fahrzeuge deshalb auf dem Gehweg ab.

Der Gartenbauer bestätigt die Aussagen der Hausbesitzerin. Es habe keinerlei Möglichkeit gegeben, auf der anderen Straßenseite zu parken. Die Strafzettel zu je 20 Euro hat er bereits bezahlt. Von der Möglichkeit, sich von der Stadt einen Parkplatz freihalten zu lassen, hat der Gartenbauer abgesehen. Seiner Erfahrung nach hielten sich viele Autofahrer nicht an aufgestellte Halteverbotsschilder.

Fußgänger hätten dennoch nicht auf der Fahrbahn gehen müssen, denn neben den parkenden Autos gibt es nach Auskunft der Hausbesitzerin einen breiten Gehweg auf der Südseite der Straße. Diesen benutze sie selbst auch immer, aus Gründen der Sicherheit, wie sie sagt. Denn wegen der Enge der Fahrbahn wichen Autos im Begegnungsverkehr auch über den Gehweg vor ihrem Grundstück aus, sagt sie, oftmals ohne die Geschwindigkeit nennenswert zu reduzieren - eine Situation, die für die Anwohner gefährlich werden kann, wenn sie in einem solchen Moment auf den Gehweg treten.

Der Anwohnerin geht es deswegen nicht nur um die Strafzettel für den von ihr beauftragten Betrieb. Sie möchte erreichen, dass die Stadt die Verkehrssituation in der Beethovenstraße entschärft. Über diese Situation hat der Germeringer Stadtrat vor Jahresfrist diskutiert, Änderungen aber abgelehnt - und dies, obwohl die Polizei für eine Einbahnstraßenregelung plädiert hatte. Auch Oberbürgermeister Andreas Haas empfahl, Autos auf der Beethovenstraße nur noch in einer Richtung fahren zu lassen, um den Begegnungsverkehr zu beenden und damit auch die von der Anliegerin geschilderten Gefahrenmomente durch Autos, die über den Gehweg ausweichen. Diese Beobachtung wurde auch vom Gutachter bestätigt, den die Stadt beauftragt hatte. Demnach haben Mitarbeiter des Fachbüros beobachtet, dass etwa jeder vierte Autofahrer den Gehweg zum Ausweichen nutzt.

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