Germering:162 Luftfilter

Germering muss knapp 290 000 Euro für die Geräte zahlen

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die Stadt Germering hat sich die Luftreinigung in ihren städtischen Schulen 575 000 Euro kosten lassen. Anfang November soll die Installation der fest verbauten Luftreinigungsgeräte, die vor allem zur Bekämpfung des Coronavirus angeschafft wurden, abgeschlossen werden. Die Kindertagesstätten der Stadt sollen jedoch nicht mit diesen Geräten ausgestattet werden, hat der Sozialausschuss des Germeringer Stadtrates beschlossen. "Uns ist keine Veröffentlichung bekannt, die nachweist, dass Luftreiniger in Kitas etwas bringen", begründete Martin Rattenberger, Leiter des Amtes für Jugend, Familie, Senioren und Schulen, die Entscheidung. Im Kindergarten und in den Krippengruppen gebe es keine festen Sitzplätze und die kleinen Kinder hielten sich weniger an Abstand und Hygieneregeln. So würden die Übertragungswege über Aerosole in Sachen Coronavirus eine untergeordnete Rolle spielen. Regelmäßiges Stoßlüften sei ausreichend, um das geringe Restrisiko einer Ansteckung über die Raumluft wirksam zu reduzieren. "Dazu sind CO₂-Ampeln angeschafft worden", so Rattenberger in seiner schriftlichen Vorlage.

162 Luftreinigungsgeräte wurden und werden noch in Klassen- und Fachräumen der Grund- und Mittelschulen, sowie in Horten und in den Räumen der Mittagsbetreuung der Freien Träger montiert. Die etwa 2,3 Meter hohen und 70 Zentimeter breiten Geräte erfordern zum Teil aufwendige Umbauten. Auch mussten Steckdosen neu verlegt werden, wie beispielsweise in der Kirchenschule. "Wir haben bei den Geräten besonders auf niedrige Betriebslautstärke Wert gelegt", erläuterte Rattenberger. Integrierte Präsenzmelder erkennen Personen im Raum, so dass die Geräte dann erst zu laufen beginnen.

Die Anschaffung der Geräte wird vom Freistaat Bayern mit maximal 50 Prozent bezuschusst, so dass bei der Stadt noch etwa 288 000 Euro an Kosten hängen bleiben. Dazu kommen noch erhebliche jährliche Kosten für die Wartung der Luftreiniger, wie eine Nachfrage von Grünen-Stadträtin Angelika Kropp-Dürr ergab. Hier muss die Stadt, inklusive Austausch der Filter durch die Lieferfirma, noch einmal mit 500 Euro pro Gerät rechnen, was etwa 81 000 Euro pro Jahr ausmachen wird.

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