Geltendorf:Vincent und der Finsterling

Geltendorf: Keine Bange, am Ende siegt in Kaltenberg das Gute.

Keine Bange, am Ende siegt in Kaltenberg das Gute.

(Foto: Bernd Reinthaler/Veranstalter)

Das Kaltenberger Ritterturnier geht in sein finales Wochenende

Von Ralf Tögel, Geltendorf

Der nächste Kreuzzug ist gesichert, gibt Hauptmann Peter von Schwabing zufrieden zum Besten. Alle Prüflinge haben die Knappenschule der bayerischen Ritter zu Kaltenberg erfolgreich bestanden. Ritter Vincent aus dem Allgäu nimmt nach dem Ritterschlag noch die Urkunde im Schlosshof in Empfang, bestätigt, dass er die ritterlichen Tugenden wie Treue, Mut und Gerechtigkeitssinn verinnerlicht hat - dann begibt sich der Neunjährige mit stolzgeschwellter Brust zu seinem Gefolge. Mehr als 31 000 Besucher waren es am zweiten Wochenende, die sich die Kaltenberger Ritterspiele nicht haben entgehen lassen, damit wurden die Zahlen der ersten drei Tage etwas übertroffen, auch für das dritte und finale kommende Wochenende werden ähnlich viele Menschen auf dem Schlossgelände in Kaltenberg erwartet. Der Veranstalter unter Federführung von Heinrich Prinz von Bayern zieht schon jetzt ein positives Fazit, zumal die Wetterprognosen wieder sehr positiv sind.

Nicht nur die bayerischen Ritter im Schlosshof haben die Besucher trefflich unterhalten, auf insgesamt fünf festen Bühnen wurde gefochten, gesungen und musiziert, getanzt und gezaubert, wurden Geschichten erzählt und Schmierenkomödien aufgeführt. Ein besonderer Blickfang waren einmal mehr die Fechter der Gruppe Merlet, die bereits in zahllosen Hollywood-Filmen mit ihren Schwertkünsten zu sehen waren, die gewaltige Feuer-Show von Hypnotica, die Hochseilartisten der Flugträumer mit ihren atemberaubenden Kunststücken und ihrem schrägen Humor. Sowie Ottfried und Odil, der letzte Drachenhüter und ein Skelett, die zusammen als so genannter "Walk Act" auf dem Gelände mit spontanen Aufführungen die Menschen entzücken und Schabernack mit ihnen treiben. Das Ambiente konnte stimmiger kaum sein, wer das schwere doppelflügelige Tor passiert hatte, stand plötzlich inmitten einer längst vergangenen Welt. In mehr als 100 Marktständen, Schänken und Tavernen werden Speisen und Getränke gereicht, die der Zeit nachempfunden sind, ist mittelalterliches Handwerk zu bewundern - alles eingebettet in die historische Schlosskulisse. Die führenden Bands der mittelalterlichen Musikszene, Narren, Gaukler, Feuerspucker oder Hexen lassen die Besucher ins Mittelalter eintauchen. Landsknechte, Marktvolk und viele andere bevölkern in zehn Lagern das Schlossgelände bis zum kommenden Sonntag.

Kaltenberg ist das größte und authentischste Mittelalterfest, das auf diesem Erdball zu finden ist, auch die 38. Auflage hat nichts von ihrer einzigartigen Faszination verloren und dem erfahrenen Kaltenberg-Fan viel Neues zu bieten. Kommenden Freitag bis Sonntag werden die drei letzten Turniere aufgeführt, wird eine Geschichte erzählt um den Straßenjungen Siggi, der sich durch viele Abenteuer und gegen den schwarzen Finsterling zum ersten Ritter des Königs empor kämpft. Viel Spektakel, Intrigen, Schlachten und Wettkämpfe, aber auch eine fesselnde Geschichte mit gut gezeichneten Charakteren und natürlich mit einem Happy End werden geboten. Nicht umsonst wurden die Ritterspiele mit dem Live Entertainment Award als beste "Show des Jahres" ausgezeichnet, vor hochkarätigen Disney-Produktionen. Das namensgebende Turnier unter Leitung von Pferdestunt-Legende Mario Luraschi, dessen 15-jähriger Sohn erstmals eine tragende Rolle übernimmt und keinen Zweifel daran lässt, dass er in die Fußstapfen des Vaters treten wird, ist ohnehin konkurrenzlos.

Drei Tage Mittelalter sind auf dem Kaltenberger Schloss noch zu erleben, drei Gelegenheiten also, weitere Ritter zu rekrutieren. Denn der nächste Kreuzzug kommt bestimmt.

Kaltenberger Ritterspiele: Freitag, 28. Juli: Nachtturnier; Samstag, 29. Juli: Abendturnier, Sonntag, 30. Juli: Tagesturnier; Telefon 0180/61 13 311.

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