63 Reisende sitzen festRegionalbahn verfährt sich in Geltendorf

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Nichts ging mehr für die Regionalbahn bei Geltendorf, nachdem sie auf ein falsches Gleis ohne Stromversorgung geleitet wurde.
Nichts ging mehr für die Regionalbahn bei Geltendorf, nachdem sie auf ein falsches Gleis ohne Stromversorgung geleitet wurde. (Foto: Bundespolizei)

Der Zug wird zuerst auf ein Gleis ohne Bahnsteig, dann auf eins ohne Strom geleitet, die Feuerwehr muss die Fahrgäste befreien.

Von Wieland Bögel, Geltendorf

Die Möglichkeit, sich mit einem Zug zu verfahren, gilt unter Laien als nahezu ausgeschlossen. Dass das dennoch möglich ist, bewies am Samstagabend jedoch eine Regionalbahn am Bahnhof in Geltendorf – und das gleich zweimal. Sehr zum Leidwesen von 63 Fahrgästen, die nach der zweiten Irrfahrt für einige Zeit im Zug festsaßen und nur mit größerer Verspätung ihr Ziel erreichten. Die Bundespolizei untersucht derzeit, wie es zu dem kuriosen Vorfall kam und wer gegebenenfalls dafür verantwortlich ist.

Wie die Polizei mitteilt, wurde der Zug der Linie RB 72, der aus Kaufering nach München unterwegs war, am Samstag gegen 19.30 Uhr zunächst auf ein Gleis geleitet, an dem es keinen Bahnsteig zum Aussteigen für die Passagiere gibt. Der Fahrdienstleiter leitete den Zug darum in einer sogenannten „Rangierfahrt“ über eine Weiche zurück, um ihn dann auf ein anderes Gleis einfahren zu lassen. Dort gibt es zwar einen für den Zu- und Ausstieg von Fahrgästen geeigneten Bahnsteig – aber keinen Strom für den Zug, zumindest derzeit nicht.

Denn wegen einer Baustelle an dem betreffenden Gleis war auf dem Abschnitt ein sogenannter „temporärer Schutz in die Oberleitung“ gebaut worden. Dies bedeutet, dass der dahinterliegende Abschnitt stromlos geschaltet war. Wie die Bundespolizei weiter mitteilt, wies ein Fahrleitungssignal auf diese Tatsache hin, das die Lokführerin jedoch übersehen oder nicht beachtet hat. Dies hatte zur Folge, dass sich der Stromabnehmer des Zuges in dem eingebauten Schutz der Oberleitung verhakte. Eine Weiterfahrt der Regionalbahn war nicht mehr möglich, heißt es im Bericht.

Die 63 Personen im Zug wurden von der Feuerwehr befreit und konnten ihre Fahrt Richtung München später mit dem Schienenersatzverkehr fortsetzen. Die Bundespolizei ermittelt wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Geprüft werde derzeit, ob ein Fehlverhalten des Fahrdienstleiters oder der Lokführerin vorliegt.

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