Gangbarer Kompromiss:Übernahme stößt auf Zustimmung

Freie Wähler begrüßen die neue Regelung fürs Olchinger Stromnetz

Die Übernahme des Gas- und des Stromnetzes in Olching durch die Stadtwerke findet die Zustimmung der Freien Wähler (FWO). Fraktionssprecher Ewald Zachmann bezeichnet die Regelung, die von 1. Januar an gelten soll, als "gangbaren Kompromiss", da ein früherer Übernahmeversuch vor Gericht gescheitert ist. Seit mehr als 25 Jahren setzten sich die Freien Wähler für eine Rekommunalisierung der Stromversorgung ein, sagt Zachmann in einer Stellungnahme. Dabei hätten die Freien Wähler immer die Zusammenarbeit mit rein kommunalen Gesellschaften angestrebt, wie das durch die Kooperation mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall Wirklichkeit geworden ist. Die Stadtwerke sind neben der Stadt Olching Gesellschafter der Stadtwerke Olching. Mit großen Energieerzeugern wie dem Bayernwerk (früher Eon) habe man wegen dessen Monopol nicht zusammenarbeiten wollen, sagt Zachmann.

Dies gelingt nach Ansicht des FWO-Fraktionssprechers und früheren Olchinger Bürgermeisters auch mit der Gründung der beiden Beteiligungsgesellschaften, die das Gas- und das Stromnetz besitzen sollen. An beiden Gesellschaften erhält Olching mit jeweils 51 Prozent die Mehrheit. Absicht ist, eines Tages Alleineigentümer zu sein. In diesen beiden Gesellschaften sind Bayernwerk (Strom) und Stadtwerke München (Gas) vertreten. Allerdings bekommen diese beiden großen Versorger keinen Einfluss auf die Geschäftspolitik der Stadtwerke. Die gefundene Lösung entspricht laut Zachmann deshalb auch nicht der Absicht, die die CSU vor Jahren verfolgt hatte. Denn diese habe sich gegen eine Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Schwäbisch Hall und für eine Kooperation mit Eon ausgesprochen, sagt der FWO-Fraktionssprecher.

Die Stadtwerke Olching haben sich mit den beiden großen Energieversorgern darauf geeinigt, die Netze vorerst gemeinsam zu besitzen. Langfristig möchte die Olchinger Seite 74,9 Prozent an den Beteiligungsgesellschaften erwerben. Vor dem Bundesgerichtshof waren die Stadtwerke dem Bayernwerk unterlegen. Dieses hatte die Ausschreibung für eine Konzession juristisch angefochten.

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