Fußgängerübergang:Lichtblick nach dem Blackout

Erst fällt an einem Brucker Zebrasteifen eine, später die zweite Lampe aus. Obwohl eine Autofahrerin dort Monate zuvor eine Frau übersehen hat, werden die Mängel erst nach der zweiten SZ-Anfrage behoben

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Viele Wochen lang passierte gar nichts, nach einer erneuten Anfrage der SZ an die Stadt in dieser Woche ging es dann plötzlich überraschend schnell und eine Gefahrenstelle in Bruck wurde doch noch entschärft: Die Beleuchtung des Zebrastreifens auf der Dachauer Straße auf Höhe der Feuerhausstraße ist am Donnerstag repariert worden.

Die Stelle hat es in sich, auch deshalb, weil dort am Silvesterabend in der Dämmerung eine Autofahrerin eine Mutter mit Kinderwagen beim Queren der Fahrbahn übersehen hatte. Das dreijährige Mädchen wurde vom Rettungshubschrauber in eine Kinderklinik gebracht, die Verletzungen stellten sich aber glücklicherweise als nicht lebensgefährlich heraus. Ob der Unfall durch eine bessere Ausleuchtung hätte verhindert werden können, ist unklar. Gut einen Monat später wunderte sich dann SPD-Stadträtin Gabriele Fröhlich in einer öffentlichen Sitzung drüber, dass diese Ecke so düster sei. Schon damals war eine der beiden Leuchten, die den Zebrastreifen normalerweise von oben anstrahlen, ausgefallen. Die SZ fragte bei der Stadt nach und berichtete am 10. Februar über die mögliche Gefahrenquelle. Dann aber passierte erst einmal lange nichts. Im Gegenteil: Auch die zweite der unter den beiden blauen Zebrastreifenschildern montierten Leuchten fiel aus, in der Dunkelheit hob sich der Übergang nicht mehr von der Umgebung ab, ganz anders als die anderen beiden Übergänge im weiteren Verlauf der Dachauer Straße.

Fußgängerübergang: Nach der Reparatur: Am Donnerstag haben Mitarbeiter der Stadtwerke die defekten Leuchten ausgetauscht. Nun ist der Zebrastreifen auf der Dachauer Straße, auf Höhe der Feuerhausstraße, wieder besser sichtbar.

Nach der Reparatur: Am Donnerstag haben Mitarbeiter der Stadtwerke die defekten Leuchten ausgetauscht. Nun ist der Zebrastreifen auf der Dachauer Straße, auf Höhe der Feuerhausstraße, wieder besser sichtbar.

(Foto: Voxbrunner Carmen)

Auf eine weitere Anfrage der SZ am Mittwoch hin hieß es bei der Stadt, das Tiefbauamt melde Probleme dieser Art standardmäßig an die Stadtwerke, die dann die Reparatur übernähmen. "Kritische Beleuchtungspunkte (zum Beispiel Beleuchtungen an Fußgängerüberwegen)" würden "prioritär behandelt". Ein Sprecher der Stadtwerke bestätigte am Freitag, die Beleuchtung des Zebrastreifens sei am Vortag repariert worden. Wann die Stadt den Stadtwerken den Ausfall der Lampen gemeldet hatte, ließ sich am Freitag nicht feststellen. Die Frage, warum es Wochen oder sogar Monate gedauert hat, bis die korrekte Ausleuchtung des Fußgängerüberwegs über eine Hauptverkehrsstraße wiederhergestellt worden ist, beantwortete der Stadtwerke-Sprecher mit Hinweis auf die 23 Gemeinden, für die die Stadtwerke zuständig seien. Aus personellen Gründen sei es nicht immer machbar, Reparaturen schnell durchzuführen.

Zebrastreifen

Am Dienstagabend ist der Fußgängerübergang noch defekt - die beiden Lampen unter den leuchtenden Schildern noch defekt.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Langfristig sollen Zebrastreifen und Straßenlaternen in Bruck auf die moderne, kaum störungsanfällige LED-Technik umgestellt werden, wie sie bereits an dem Zebrastreifen über die Dachauer Straße kurz vor Emmering zum Einsatz kommt. Nach Auskunft der Stadt werden jährlich etwa drei der insgesamt 36 Fußgängerüberwege "einer lichttechnischen Überprüfung durch ein Ingenieurbüro unterzogen und anschließend, falls erforderlich, lichttechnisch ertüchtigt". 2016 sind die Fußgängerüberwege auf der Polzstraße und der Heimstättenstraße entsprechend ertüchtigt worden. Wie viele Überwege jährlich umgebaut werden können, hänge vom Umfang der erforderlichen Arbeiten und damit von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln ab.

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