Fürstenfeldbruck:Zweite FOS muss warten

Kreis will Entwicklung in Nachbarlandkreisen abwarten

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Der Landkreis sieht derzeit keinen Bedarf, bald eine zweite Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) zu bauen. "Wir stehen nicht unter unmittelbarem Handlungsdruck", sagte Günter Sigl, Schulreferatsleiter im Landratsamt, in der jüngsten Sitzung des Kreiskulturausschusses. Die Schule auf dem Tulpenfeld in Fürstenfeldbruck hatte mit 1353 Schülern zwar einen neuen Höchststand erreicht und ihre Schülerzahl seit dem Bezug der neuen Gebäude im Jahr 2008 um 63 Prozent gesteigert, im neuen Schuljahr aber wird die Zahl der Klassen gleich bleiben.

Weil das Problem der Überfüllung vor allem auch durch Schüler aus dem Umland entstanden ist, versucht Fürstenfeldbruck die Nachbarlandkreise für eine Kooperation oder auch eine Beteiligung an einem möglichen zweiten Standort zu gewinnen. Zuletzt pendelten fast 500 auswärtige Schüler an die Brucker FOS/BOS, darunter fast 220 aus Starnberg. Dort wird nun im Herbst ein eigener Fachoberschulbetrieb mit je zwei Klassen der Ausbildungsrichtungen Wirtschaft und Soziales starten, was Fürstenfeldbruck entlasten dürfte. Demgegenüber verließen zuletzt nur 184 Schüler den Landkreis, um anderswo eine Fach- oder Berufsoberschule zu besuchen.

SPD-Kreisrat Michael Schrodi legte in der Sitzung des Kreiskulturausschusses Wert auf die Feststellung, dass man sich noch nicht auf einen Standort für eine mögliche zweite FOS/BOS geeinigt habe. Der CSU-Landtagsabgeordnete und Kreisrat Reinhold Bocklet hatte vor einiger Zeit Germering als Favoriten ins Spiel gebracht, der in Olching wohnende Schrodi bevorzugt Olching. Auch Eichenau hatte sich als potenzielle Standortgemeinde gemeldet. Zwischenzeitlich unterbreiteten alle drei Kommunen Vorschläge, gemein ist ihnen, dass keiner davon eine ähnlich zentrale Lage wie die FOS/BOS am S-Bahnhof und Busbahnhof Fürstenfeldbruck aufweisen kann. In Germering liegen die möglichen Flächen in der Nähe von Carl-Spitzweg-Gymnasium und Realschule Unterpfaffenhofen und damit gut anderthalb Kilometer vom S-Bahnhof entfernt. Das Olchinger Grundstück befindet sich im Stadtteil Neu-Esting und ist immerhin fußläufig in 300 Metern von der S-Bahn aus erreichbar. In Eichenau liegt das Grundstück zwar unmittelbar am S-Bahnhof, allerdings zum Großteil auf Emmeringer Flur.

Die FOS/BOS in Fürstenfeldbruck startet im Herbst mit 43 Klassen, drei davon entfallen auf den Modellversuch im neuen Zweig Gesundheit. Drei Räume stellt erneut das benachbarte Graf-Rasso-Gymnasium bereit.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: