Fürstenfeldbruck:Zu Fuß in die Schule

Ich geh gerne zur Schule

In Zukunft lieber zu Fuß in die Schule gehen wollen die Kinder aus der Schule Mitte, die an einem Naturschutz-Wettbewerb teilgenommen haben.

(Foto: Günther Reger)

Die Buben und Mädchen aus der Schule Mitte in Fürstenfeldbruck wollen die Fahrdienste der Eltern seltener nutzen. Öfter mal zu Fuß gehen, lautet ihr Motto

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

"In die Schule gehe ich gern" - diesen Motivationsspruch hat der Bund Naturschutz für seine Aktion, bei der Kinder zu Fuß in die Schule gehen, gewählt. In der Grundschule Mitte in Fürstenfeldbruck, an der sich 265 Kinder aller elf Klassen beteiligt haben, fand sich auf Nachfrage kein Schüler, der sich zukünftig wieder von Eltern mit dem Auto zur Schule bringen lassen will. "Nachdem wir mitgemacht haben, wäre das ja uncool", meinte ein Mädchen. "Ich gehe gerne zu Fuß, das sieht man was und kann sich mit Freunden treffen", hob Timmi hervor. Vom Tulpenfeld rüber sei es ja nicht weit. Und Lara findet die Route von Fliegerhorst zum Hauptlatz und den anschließenden Spaziergang zur Schule am Theresianumweg ohnehin "viel interessanter als Autofahren". "Nur wenn's mal pressiert, dann muss Mama schon fahren", gab eine Klassenkameradin zu.

Timmi und Lara gehen in die Klasse 2c, die den Wettbewerb "In die Schule gehe ich gern" gewonnen hat. Knapp dahinter lagen die Klassen 1b und 3b. Drei Wochen lang waren sie - so oft es ging - zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Bus zur Schule gekommen. In jedem Klassenzimmer durfte jeder Schüler dann an dem Tag, an dem er nicht mit dem Auto gefahren wurde, einen Stempel auf ein Plakat drücken, das vorher mit einem Baum bemalt worden war. "Sehr oft gestempelt" hat Elea. Sie will auch zukünftig "bei jedem Wetter" von der Bürgermeister-Baptist-Miller-Straße zu Fuß gehen, ebenso Luisa. "Die kommt ja aus der Dachauer Straße, das sind ja nicht mal fünf Minuten", kommentierte dazu ein Junge.

Angeregt worden war die Aktion von der Naturschutzgruppe Fürstenfeldbruck-Emmering . "Wir haben Flyer verteilt, mit Eltern gesprochen und dabei viel Einsicht erfahren, dass es besser für die Kinder und für die Umwelt ist, die Kinder zu Fuß gehen und das Auto in der Garage zu lassen", so der Vorsitzende Friedrich Meyer-Stach. Rektorin Ursula Edelmann zeigte sich bei der Siegerehrung am letzten Schultag vor den Osterferien stolz auf Kinder . Alle Klassen hatten sich in der Aula versammelt, als Edelmann den Kindern erzählte, dass man zu Fuß zum Beispiel Vögel oder Eichhörnchen beobachten kann, die Schule noch mehr Spaß macht, wenn man vorher mit einem Klassenkameraden Ratschen konnte oder dass man einfach viel wacher und fitter ist, wenn man in der frischen Luft war. "Ihr wisst ja, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung, erklärte die Rektorin. Mucksmäuschenstill wurde es dann zur Siegerehrung. Als Umweltpädagogin und BN-Aktivistin Holde Titze-Härtl die Siegerklasse nannte, entlud sich die Spannung in einem kraftvollen, mehrstimmigem "Ja, ja, ja". Als Preis bekam die 2c einen "Naturvormittag an der Amper" mit Titze-Härtl geschenkt. "Als Thema könnt ihr euch ein Tier aussuchen, Biber, Wildkatze, Wolf oder Puma zum Beispiel" erklärte die Umweltpädagogin. Für die übrigen zehn Klassen gab es Plakate mit den wichtigsten Heimatvögeln drauf, die in den Schulräumen aufgehängt werden sollen.

"Mit vollen Erfolg", versicherte Meyer-Stach. Der BN-Ortsgruppen-Chef ist aber dennoch der Auffassung, dass Nachhaltigkeit nur erreicht werden kann, wenn man die Thematik "Zu Fuß zur Schule zu gehen, bringt Vorteile für Kinder und Umwelt" immer wieder mal aufleben lässt. "Eigentlich müsste man es jedes Jahr machen, wenn die neue Erstklässler kommen". Diese Ansicht teilten auch Rektorin Edelmann und Rainer Nolde. Der Vorsitzende des Elternbeirates, sagte zu, die positiven Auswirkungen dieser Aktion auf Eltern und Kinder immer wieder in Erinnerung zu bringen.

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