Leben im Alter:Wohnbereich für Demenzkranke

Der 1979 errichtete Westflügel des Fürstenfeldbrucker Pflegeheims Theresianum wird saniert und umgebaut. Die Einrichtung feiert dieses Jahr den 500. Geburtstag der Namenspatronin Teresa von Avila

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Im Alten- und Pflegeheim Theresianum in Fürstenfeldbruck haben die Bauarbeiten einer neuen Abteilung für Demenzkranke begonnen. Innerhalb der zweijährigen Umbauzeit werden im Erdgeschoss des Altbaus die räumlichen Voraussetzungen für eine Wohngruppe geschaffen. Der Träger des Theresianums, die Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern), reagiert damit auf den steigenden Bedarf an stationären Einrichtungen für an Demenz erkrankte Männer und Frauen. Der neue Wohnbereich für 24 Bewohner wird auf die Bedürfnisse demenzkranker Menschen angepasst. So entsteht ein großer Gemeinschaftsbereich mit Bewohnerküche, die Doppel- und Einzelzimmer sind barrierefrei mit Dusche und Toilette ausgestattet. Ein ungehinderter Zugang in den Garten soll Bewegungsfreiheit ermöglichen. Auch das Beleuchtungskonzept greift neueste Erkenntnisse aus der Gerontopsychiatrie auf: eine in Augenhöhe verlaufende indirekte Beleuchtung von 500 Lux soll für eine gleichmäßige, schattenfreie Helligkeit sorgen und so den künftigen Bewohnern ein sicheres Gefühl vermitteln - ebenso wie warme Pastelltöne in Fluren und Zimmern.

Bis jedoch die ersten Bewohner nach dem Umbau einziehen können, sind umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig. Unter anderem werden im gesamten Westflügel aus dem Baujahr 1979 die Trinkwasserrohre erneuert und eine zentrale Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Die alten Fenster und Türen werden ersetzt. Angehörige und Bewohner wurden über die bevorstehenden Baumaßnahmen informiert. Auf die zur Verfügung stehenden Bewohnerplätze im Theresianum hat der Umbau keinen entscheidenden Einfluss. Es stehen derzeit und auch künftig 146 Plätze zur Verfügung.

Jüngst wurde in dem Pflegeheim, eher in kleinem Rahmen, des 500. Geburtstags von Teresa von Avila gedacht. Das ist die am 28. März 1515 in Ávila, Kastilien, geborene Namenspatronin des Theresianums. Teresa von Avila gehört zu den Ordensheiligen der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (Niederbronner Schwestern). Die Gründerin der Kongregation, Mutter Alphons Maria, Elisabeth Eppinger, deren 200. Geburtstag im vergangenen Jahr in der Einrichtung groß gefeiert worden war, galt als große Verehrerin der Heiligen.

Mit 21 Jahren trat Teresa im Jahr 1535 in Spanien in das Kloster der Karmelitinnen ein. Teresa war eine außergewöhnliche Frau. Sie wird geschildert als Person mit klarem Blick und großem Organisationstalent, voll Charme und feinsinnigem Humor, mit dem sie auch sich selbst immer mal spöttisch betrachtete. Teresa starb am 4. Oktober 1582. Der nächste Tag war der 15. Oktober, da in der Nacht der Gregorianische Kalender in Kraft trat. Sie wurde 1617 selig- und 1622 heiliggesprochen. Jedes Jahr feiert das Theresianum am Todestag, so auch am kommenden 15. Oktober, das Teresiafest zu Ehren der Ordenspatronin. Bereits am Sonntag, 11. Oktober, wird ein Festgottesdienst im Garten zelebriert, anschließend ist Tag der offenen Tür.

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