Fürstenfeldbruck:Vorbehalte gegen Aufnahme Zierls

Ausschussgemeinschaft im Stadtrat sieht Beratungsbedarf

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Völlig offen ist, ob die aus FDP, ÖDP und Piraten bestehende Ausschussgemeinschaft im Stadtrat Fürstenfeldbruck Alexa Zierl in ihren Reihen aufnehmen wird. Die Stadträtin hatte am Wochenende ihren Austritt aus der Grünen-Fraktion sowie den Rücktritt vom Ortsvorsitz der Partei bekannt gegeben und den Wunsch geäußert, sich Klaus Wollenberg (FDP), Andreas Ströhle (Piraten) und Dieter Kreis (ÖDP) anzuschließen. Die seit den Kommunalwahlen bestehende Ausschussgemeinschaft will darüber aber erst an diesem Dienstag in aller Ruhe entscheiden und sich nicht unter Druck setzen lassen. Wollenberg machte am Montag deutlich, dass er persönlich eher skeptisch ist und keinen Bedarf für die Erweiterung der Ausschussgemeinschaft sieht.

Die Gemeindeordnung lässt die Gründung solcher Zusammenschlüsse zu, die auf diese Weise bei der Vergabe von Ausschusssitzen berücksichtigt werden müssen. Im Gegensatz zu einer Fraktionsgemeinschaft kann bei einer Ausschussgemeinschaft nicht von gemeinsamen politischen Zielen ausgegangen werden.

Bislang habe man in der Ausschussgemeinschaft pragmatisch statt ideologisch und dabei recht harmonisch zusammengearbeitet, so Wollenberg. Auch deshalb, weil die Chemie stimme. So kennt Wollenberg Ströhle noch aus seiner Zeit als Basketballtrainer. Und auch mit Kreis bestehe ein durchaus freundschaftliches Verhältnis. In den gemeinsamen Vorbereitungssitzungen gebe es sehr oft über die Parteigrenzen hinweg Einverständnis. In einem Beitritt Zierls könne er keinen Vorteil erkennen, auch wenn sie unbestreitbar fachkundig sei. "Wir sind doch kein Sammelbecken für Leute, die mit ihrer Partei einen Rosenkrieg führen." Zierl solle erst mal mit den Grünen ins Reine kommen und klären, wie es überhaupt um ihr Mandat bestellt sei. Möglicherweise biete sich ja die Gründung einer separaten Ausschussgemeinschaft an, so Wollenberg, der damit offenbar auf Florian Weber anspielt, der zwar noch der BBV-Fraktion angehört, aus der Gruppierung aber ausgetreten ist. Geärgert hat sich der FDP-Stadtrat auch über den "Aktionismus" Zierls, die am Wochenende per E-Mail Stadt und Stadträte informiert und auch mit Ströhle sowie Kreis gesprochen hatte. "Das geht mir auf den Keks", so Wollenberg.

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