Die Hoffnung der Germeringer Polizei, dass die Silvesternacht ähnlich ruhig verlaufen würde wie die Weihnachtsfeiertage, hat sich dem Polizeibericht zufolge nicht erfüllt. Die Streifenbeamten waren vom frühen Nachmittag an damit beschäftigt, Einsätze abzuarbeiten, die mehr oder weniger aus den Vorgaben der elften Infektionsschutzverordnung zu Kontaktbeschränkung, Ausgangssperre und Böllerverbot auf öffentlichen Straßen resultierten. Das Ergebnis waren 35 Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz, davon ereigneten sich 25 Verstöße in Germering, neun Verstöße in Puchheim und einer in Gilching.
Größere Silvesterpartys mussten nach Angaben der Polizei jedoch nicht aufgelöst werden, es habe auch keine Menschenansammlungen auf den Straßen gegeben, die Feuerwerk abbrannten. Es gab aber sechs Ruhestörungen und drei Körperverletzungsdelikte. Eines davon ereignete sich gegen 4 Uhr am Neujahrstag in Puchheim in einem Haus am Schulweg. Dort war laut Bericht eine Geburtstags- und Silvesterfeier in einer Wohngemeinschaft alkoholbedingt aus dem Ruder gelaufen. Zunächst gerieten die Bewohner in Streit, dann schlug ein 33-Jähriger um sich und verletzte seine 29- und 35 jährigen Mitbewohner. Beim Eintreffen mehrerer Streifen war der Mann von einem Mitbewohner zu Boden gebracht worden. Er verhielt sich gegenüber den Polizeibeamten äußerst aggressiv. Weil er auch einen Suizid androhte, wurde er fixiert und zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus eingeliefert.
In der Stadt Fürstenfeldbruck verlief die Nacht laut Polizei verhältnismäßig ruhig, allerdings untermalt durch sporadischen Böllerkrach. "Offensichtlich hatten einige Bürger noch Vorrat aus dem Vorjahr gehortet", heißt es im Polizeibericht. Bürger meldeten vereinzelt verdächtige Beobachtungen und Verstöße gegen das Ausgangsverbot. Oft konnten die Streifen bei der Überprüfung jedoch keine Verstöße feststellen.
Kurz nach Mitternacht lieferte sich jedoch eine Jugendgruppe mit der Polizei in der Hubertusstraße ein "Katz-und-Maus-Spiel". Bei Eintreffen der Streife flüchteten die Jugendlichen in die Dunkelheit, um sich andernorts wieder zu treffen. Schließlich waren die Beamten einen Schritt schneller und konnten einen der Jugendlichen dingfest machen. Der erst 14-jährige Brucker wurde seinen Eltern übergeben. Er muss mit einer Anzeige nach dem Infektionsschutzgesetz rechnen. Auch dürfte den Eltern nicht gefallen, dass er eine Schachtel Zigaretten dabei hatte, vermutet die Polizei.
In Buchenau wurde gegen 1 Uhr ein Pärchen im Freien angetroffen, das keinen triftigen Grund für seinen nächtlichen Neujahrsspaziergang angeben konnte. Auch sie erhalten ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Ausgangssperre. In Mammendorf wurde schließlich gegen 1.30 Uhr eine kleine Party aufgelöst. Die vier jungen Frauen und ein Mann aus unterschiedlichen Haushalten fielen wegen ihrer lauten Musik auf. Die Verstöße wurden ebenfalls zur Anzeige gebracht.
Tatsächlich sehr ruhig blieb es im Bereich der Polizeiinspektion Olching an Silvester und am Neujahrstag. "Unter fünf Personen" wurden nach Angaben der Polizei ohne triftigen Grund nach 21 Uhr draußen angetroffen. Auch sie haben eine Ordnungswidrigkeit begangen. Sie erhalten eine Anzeige und einen Bußgeldbescheid. Sonst gab es keine relevanten Vorkommnisse.