Fürstenfeldbruck:Viele Inseln verknüpft

Höppner-Verabschiedung

Für Landrat Thomas Karmasin ist es Christine Höppner gelungen, als Leiterin der katholischen Erwachsenenbildung in "Menschen ins Licht zu bringen".

(Foto: Günther Reger)

Mit der Würdigung ihrer Leistungen wird die Leiterin der katholischen Erwachsenenbildung in Bruck verabschiedet. Christine Höppner übernimmt diese Führungsaufgabe nun in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Von Johanna Pfaffenzeller, Fürstenfeldbruck

Ein Raum voller Menschen, rotierende Tabletts mit Champagergläsern und die Bluestrings als Band. Was nach einer großen Party klingt, hat eigentlich einen traurig-melancholischen Hintergrund, denn bei der Feier wurde die Geschäftsführerin des Brucker Forums, Christine Höppner, verabschiedet. Nach sieben Jahren verlässt sie ihren Posten, um die Leitung der katholischen Erwachsenenbildung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu übernehmen.

Die 58-Jährige Schöngeisingerin blickt auf eine Karriere mit vielen Highlights zurück. Zu denen gehören das Forum 31, ein Zentrum für Frauen, Familie und Kulturen, das Demenz-Forum und das Haus 8, ein Ort für Sinnlichkeit und Begegnung. Höppner trug damit zur Erwachsenenbildung im Landkreis bei. Sie beschäftigte sich ebenfalls mit dem allgegenwärtigen Flüchtlingsproblem und organisierte Deutschkurse, um den Geflüchteten den Einstieg in die deutsche Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

So eine Karriere im Brucker Forum weckt natürlich Reden und Beglückwünschungen. Den Anfang machte Landrat Thomas Karmasin, der Höppner zu ihrer Leistung gratulierte. Sie habe es geschafft, "Menschen ins Licht zu bringen". Dem pflichtete auch Clemens Knoll, Geschäftsführer der katholischen Erwachsenenbildung München und Freising, bei und lobte Höppner als kompetent, energetisch und charismatisch. Dadurch, so Knoll, "konnte sie so viel erreichen". Kreisdekan Albert Bauernfeind, der anschließend das Wort erhob, sagte: "Man braucht schon Humor, um das Leben richtig begreifen zu können, denn es kommt immer anders, wie man es erwartet." Anders, wie Höppners Jobwechsel. "Wir werden wegen der Umstellung ein wenig durchatmen müssen, dürfen, können", fügte er scherzhaft bei. Als letzter Redner stand Wilhelm Dräxler als Vertreter des Stadt hinter dem Rednerpult. Er sagte, dass manche Menschen um Identität kämpften und manche diese verteidigten, aber alle müssten an einem Strang ziehen. "Offenheit muss man mit Tradition verbinden", betonte er und das habe Höppner geschafft. "Ich danke Euch allen für die Wertschätzung", sagte diese daraufhin und fügte schlicht hinzu, dass sie das nur mit Hilfe ihrer Kollegen geschafft habe. "Das ist wie mit dem Abspann im Kino", sagte sie. "Jeder hat den Film genossen, aber keiner liest die Namen."

Es folgte eine satirische Darstellung ihrer Karriere beim Brucker Forum durch ihre Teammitglieder. Sie bauten ein provisorisches Schiff auf und fuhren sinnbildlich von einer Insel zur nächsten, wobei jedes Stück Land eine von Höppners Errungenschaften wie das Forum 31 darstellten. Nachdem die Akteure mit viel Applaus beglückwünscht wurden, trat eine Gruppe afroperuanischer Tänzerinnen in bunten Kleidern auf. Der offizielle Teil wurde mit einer Rede des ersten Vorstands des Brucker Forums, Wolfgang Trauner, beendet. Während des Abends wurde deutlich, wie sehr Christine Höppner im Brucker Forum geschätzt wird, doch, sagt sie, gehe sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Stuttgart. "Mir wurde ein sehr reizvolles Angebot unterbereitet und schmackhaft gemacht", sagte sie: "Sonst wäre ich auch nicht von hier gegangen."

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