Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Videobotschaft kommt nicht an

Landrat Thomas Karmasin feiert seinen 50. Nur die Glückwünsche von Gerda Hasselfeldt gehen unter.

Gerhard Eisenkolb

Eigentlich wollte sich Landrat Thomas Karmasin eine offizielle Feier zum 50. Geburtstag ganz ersparen - vor allem wegen der Würdigungen, die sich wie vorgezogene Grabreden anhören können. Da es aber nun mal "Ereignisse gibt, gegen die man sich nicht wehren kann", wie seine Stellvertreterin Gisela Schneid in ihrer Laudatio ausdrückte, gab es am Mittwoch doch einen Empfang mit rund 200 geladenen Gästen im Sitzungssaal des Landratsamtes. Und Karmasin bekannte, vor allem wegen des angenehm verlaufenen Tages, seine ablehnende Position überdacht zu haben. Der Jubilar bedankte sich auf die Art, die ihm seine Abteilungsleiter in einem Ständchen andichteten: "Hauptsache die Pointe sitzt - egal, ob er seine Freunde verliert."

So dankte er seinen Eltern für die noch in solchen Zeiten geleistete Erziehungsarbeit, "in denen der Sozialstaat so schwach war, dass sie es alleine tun mussten". Zum Thema Parteipolitik bekannte er, in einer Haushaltsdebatte im Kreistag schon mal auf eine Haushaltsrede eines SPD-Kollegen zurückgegriffen zu haben.

Mehrmals scheiterte der Versuch, die Glückwünsche der CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt für ihren politischen Zögling Karmasin, aus Berlin per Videoübertragung im Saal einzuspielen. Als endlich Bild und Ton synchronisiert liefen, hörte fast niemand mehr zu. Zum Nachahmen empfahlen Sepp Kink und eine Sängerrunde aus Kreisräten dem Landrat ihr Vorsingen als Rezept für die Leitung von Kreistagssitzungen. Weil Lieder vorher gemeinsam einstudiert werden müssen, laufe anschließend alles wie am Schnürchen.

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Quelle:
SZ vom 29.11.2012
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