Fürstenfeldbruck:Verhandlungspause

Bruck: AMTSGERICHT / Zukünftige Baustelle / Umbau Treppenhaus

Die Treppen des Amtsgerichts Fürstenfeldbruck machen es Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern bislang beinah unmöglich, ins Gebäude zu gelangen. Deshalb erhält es nun einen Aufzug.

(Foto: Johannes Simon)

Am Amtsgericht wird ein Aufzug eingebaut

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Am Amtsgericht Fürstenfeldbruck finden von dieser Woche bis zum Ende des Monats keine Gerichtsverhandlungen statt. Auch kann das Gebäude an der Stadelbergerstraße derzeit nur eingeschränkt besucht werden. Weil die Behörde einen Aufzug erhält und hierfür zunächst sehr laute Schneidearbeiten erledigt werden müssen, ist ein Teil der Mitarbeiter vorübergehend in den angrenzenden Neubau umgezogen, andere wiederum haben ohnehin Urlaub. Wegen des Lärms, aber auch wegen der Brandschutzvorschriften könne der gesamte Altbau im August nicht genutzt werden, teilte die Pressestelle des Amtsgerichts mit.

In das gut hundert Jahre alte Gebäude an der Stadelbergerstraße wird ein Aufzug eingebaut. Wie Pressesprecher Christoph Schütte sagt, ist geplant, das Treppenhaus in der Mitte zu entkernen. In etwa einem Jahr soll dort dann ein gläserner Lift die Menschen in die gewünschte Etage befördern. Die Kosten für den Einbau sind mit einer Million Euro veranschlagt. Laut der 2008 in Kraft getretenen UN-Behindertenrechtskonvention müssen öffentlichen Gebäude für alle Menschen frei zugänglich sein.

"Das Umfangreichste sind jetzt die Treppenschneidearbeiten", erläutert Schütte. Die seien trotz Spezialgerät und dem Einsatz von Wasser besonders laut, zudem bestehe die Gefahr eines Brandes. Deshalb sei während des gesamten Monats August mit "erheblichen Einschränkungen des Geschäftsbetriebes" zu rechnen, zumal die Gerichtsakten grundsätzlich im Altbau verbleiben müssen, so dass die jeweils zur Bearbeitung benötigten Akten nicht sofort verfügbar sind, sondern immer erst von dort geholt und durch die Baustelle transportiert werden müssen. Das stellt einen enormen Aufwand dar, der sich eventuell vermeiden lässt, wenn nicht so dringende Angelegenheiten auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Dass bis Ende August keine Verhandlungen stattfinden, darüber wurde die örtliche Anwaltschaft bereits frühzeitig informiert.

Des weiteren wird die Rechtsantragstelle vorübergehend in den Neubautrakt verlegt. Auch dort werden aber wegen der Lärmbelastung, der provisorischen Umlegung und der urlaubsbedingten Personaleinschränkungen Beeinträchtigungen und eventuell längere Wartezeiten nicht auszuschließen sein, so dass darum gebeten wird, die Rechtsantragstelle im Monat August nur bei dringenden Anliegen aufzusuchen.

Der Zugang zum Gericht ist seit Beginn der Treppenschneidearbeiten Ende Juli nur über den Seiteneingang an der Hindenburgstraße möglich. Auch dort werden selbstverständlich durchgehend Sicherheitskontrollen stattfinden, so dass es zu Verzögerungen beim Einlass kommen kann. Wie der Pressesprecher versichert, ist in unaufschiebbaren Eilsachen der Rechtsschutz selbstverständlich jederzeit gewährleistet.

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