Fürstenfeldbruck:Verändertes Publikum

Vor allem junge Familien gehen ins Brucker Museum

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Von Mitte März bis Mitte Mai war das Brucker Museum wegen Corona geschlossen, wobei die Leiterin Angelika Mundorff im Kultur- und Werkausschuss am Mittwoch betonte, dass es sich nicht um einen kompletten Lockdown handelte. Die vier Aufgaben eines Museums bestehen im Forschen, Sammeln und Konservieren sowie in der öffentlichen Präsentation des Bestands. Letzteres war nicht möglich, die Ausstellungen war nicht mehr zugänglich und die Museumspädagogik musste ausfallen.

Die Mitarbeiter versuchten das Manko durch digitale Angebote auszugleichen. Für Kinder erstellte die Archäologin Doris Hefner zwei Videos, die zeigen, wie man das alte römische Spiel Rundmühle nachbaut und wie die Regeln funktionierten. Für die Ausstellung über nonkonforme Kunst aus Russland wurde eine digitale Führung produziert, dazu stellte die Kuratorin Verena Beaucamp Videoclips über einzelne Künstler her, die auf der Homepage und der Facebook-Seite des Museums zu sehen sind. Die Ausstellung selbst konnte bis Sonntag, 26. Juli, verlängert werden, berichtete Mundorff.

Unbeeindruckt von der Schließung bereiteten Mundorff und Barbara Kink die neue Sonderausstellung sowie den Katalog über Magie und Zauberkunst vor und schafften fast eine Punktlandung. Am 12. Mai durften die Museen in Bayern wieder öffnen, drei Tage später von die Vernissage in Fürstenfeld statt. Das war nicht ganz einfach, weil die Kommunikation mit Leihgebern sowie der Transport von Objekten, darunter Stücken aus Österreich deutlich aufwendiger war.

Den 250 Quadratmeter großen Ausstellungsraum dürfen derzeit nur zwölf Besucher gleichzeitig besuchen. Führungen finden am Ende der regulären Öffnungszeiten statt. Die Vernissage sowie Zaubervorführungen müssen ausfallen.

Auch für die Dauerausstellungen ist die Zahl der Besucher beschränkt. Ansonsten sind Plexiglas vor der Kasse, Handschuhe und Mundschutz für alle Mitarbeiter, Abstandsregeln, Desinfektion und regelmäßige Reinigung Standard. Inzwischen werden auch wieder Führungen für Kleingruppen angeboten. Für Angehörige von Risikogruppen können gesonderte Öffnungszeiten vereinbart werden. Die Reaktionen des Publikums sind laut Mundorff unterschiedlich. Ältere Besucher seien verunsichert und blieben aus, sagte die Leiterin, dafür kämen mehr Menschen aus der Region und vor allem junge Familien ins Brucker Museum.

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