Fürstenfeldbruck:Ungleiche Paare

Fürstenfeldbruck: Zusammen sind wir Heimat heißt die Ausstellung, die Ursula Diewald (links) und Anna Ullmann aufbauen.

Zusammen sind wir Heimat heißt die Ausstellung, die Ursula Diewald (links) und Anna Ullmann aufbauen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Caritas zeigt die Ausstellung "Zusammen sind wir Heimat"

Von Viktoria Lack, Fürstenfeldbruck

Wie unterschiedlich Integration aussehen kann und wie einfach sich ein Gefühl von Heimat vermitteln lässt, das zeigt die Jahreskampagne "Zusammen sind wir Heimat" des Diözesan-Caritasverbands, die derzeit im "Brucker Fenster" in der Hauptstraße zu sehen ist.

Auf neun Roll-up-Plakaten kann der Besucher verschiedene Menschenpaare, auch Tandems genannt, kennen lernen und dabei erfahren, wie sich Integration und Inklusion in den verschiedenen Einrichtungen der Caritas bayernweit widerspiegelt. Darunter die aus Eritrea stammende Leiterin einer Caritas-Krippe mit ihrer Auszubildenden aus München, die beiden syrischen Flüchtlingskinder, die sich bei einem Zoobesuch mit der Caritas-Gemeinschaftsunterkunft kennen gelernt haben, und die Achtklässlerin aus dem Irak, die von einem Pensionär in der Schulsozialarbeit Lernbegleitung und Nachhilfe erhält. Die Pärchen könnten unterschiedlicher nicht sein und trotzdem vermitteln sie alle ein Gefühl von Gleichheit und Zusammengehörigkeit.

"Im Fokus stehen jeweils zwei Menschen, die Unterstützung geben und Unterstützung erhalten. Die Tandems werden in einem Umfeld gezeigt, dass für sie Heimat und Leben ausdrückt", erklärt Kreisgeschäftsführerin Claudia Ramminger bei der Eröffnung. Rund 40 Gäste aus Politik und Gesellschaft sind zur Vernissage erschienen, unter anderem auch Landratsstellvertreterin Martina Drechsler (CSU) und CSU-Bundestagskandidatin Katrin Staffler. Nach der Begrüßung werden die Ausstellung und vier weitere Caritas-Projekte aus dem Landkreis vorgestellt. Darunter sind der integrative Gospelchor "Oh happy Day", der für sein nächstes Konzert im Veranstaltungsforum wirbt, sowie die Werkstatt für Menschen mit Behinderung, die sich für die Eingliederung von Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben einsetzt. Auch eine ehrenamtliche Vertreterin des Asylbereichs ist vertreten, die über die Vermittlung von Heimat an und den Umgang mit Asylbewerbern spricht.

Besonders hervorgehoben werden vor allem zwei Projekte, die jeweils auch mit einem eigenen Aufsteller als Teil der "Zusammen-sind-wir-Heimat"-Ausstellung vertreten sind. Der erste Aufsteller ist mit von Kindern gemalten Bildern und Zitaten geschmückt, eine Zusammenarbeit der Kinderbetreuung in der Erstaufnahme am Fliegerhorst und der inklusiven Kindertageseinrichtungen im Landkreis. Die Bilder sollen zeigen, dass die meisten Kinder dieselben Geschichten lieben, egal welcher Herkunft sie sind. Der zweite Aufsteller stellt das Jugendhaus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vor und zeigt, wodurch die Jugendlichen Heimat definieren - zum Beispiel, "jemanden zum Reden zu haben". Beide Projekte sollen der Ausstellung eine persönliche Note verleihen, indem sie Integration vor Ort vorstellen.

Die Jahreskampagne läuft deutschlandweit, doch für die Region Bayern wurden eigene Akzente gesetzt, worauf auch das eigene Logo hinweist. "Für uns gehört die Inklusion zur Heimat, das war uns ganz wichtig", heißt es seitens der Pressestelle. Man habe alle Aspekte der Integration zeigen wollen, nicht nur Deutsche, die Flüchtlingen helfen. Eingefangen wurden die Momente von Fotograf Thomas Klinger, die grafische Umsetzung stammt von der Brucker Designerin Edigna Aubele.

Das Brucker Fenster mit dem Hofcafé passt als Veranstaltungsort perfekt: Leiterin Oona Moths und ihr Team sind in der Ausstellung vertreten, da das Café auch einige Asylbewerber beschäftigt und so an das Arbeitsleben heranführt. Aus Krankheitsgründen konnte das Tandem des Hofcafés jedoch nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen. Die Ausstellung wird für zwei Wochen in Fürstenfeldbruck bleiben, zuvor wurde sie in Berchtesgaden ausgestellt. Eine Zweitversion ist dauerhaft im Maria-Eich-Altersheim in Krailling zu sehen. Die beiden Fürstenfeldbruck-spezifischen Aufsteller werden wohl noch einige Zeit länger vor Ort bleiben.

Bei Kaffee und Kuchen können die Besucher die Geschichten lesen und, wenn Interesse besteht, sich mithilfe eines QR-Codes im Internet noch weiter zum Projekt informieren. Die Ausstellung soll für die Themen Inklusion, Integration und Heimat sensibel machen. Claudia Ramminger und ihr Team jedenfalls sind mit dem Ergebnis des Projekts und der Vernissage sehr glücklich: "Es war ein schöner gemeinsamer Geist zu spüren, wir sind sehr zufrieden mit der Eröffnung."

Ausstellung "Zusammen sind wir Heimat". Brucker Fenster/Caritas-Hofcafé. Montags bis freitags 10 bis 17.30 Uhr, samstags 10 bis 13 Uhr. Bis 25. September.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: