Fürstenfeldbruck:Tiefrotes Fürstenfeldbruck

Kreisstadt diskutiert über Kredite in zweistelliger Millionenhöhe

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Kreisstadt steuert auf eine Neuverschuldung im zweistelligen Millionenbereich zu. Das geht aus ersten Einschätzungen hervor, die Kämmerin Susanne Moroff am Mittwoch dem Finanzausschuss vorgelegt hat. Zwar kann der Fehlbetrag im Ergebnishaushalt wohl unter die Millionenmarke gedrückt werden - so werden Teile der Planung für die zivile Umnutzung des Fliegerhorsts verschoben. Bei der ersten Beschäftigung mit dem Finanzhaushalt, der einen Überblick über Investitionen gibt, wurde aber schnell die große Finanzierungslücke deutlich. Wird nicht noch sehr deutlich gespart, dann könnte Bruck gezwungen sein, im laufenden Jahr neue Kredite in Höhe von 15,5 Millionen aufzunehmen. Moroffs Prognose zufolge wäre auch im kommenden Jahr eine Nettoneuverschuldung von etwa 8,5 Millionen Euro erforderlich - nachdem 2015 ein Fehlbetrag noch vermieden werden konnte. 2018 klafft trotz der bereits eingeplanten Kreditaufnahme eine Finanzierungslücke von sieben Millionen Euro. Spätestens dann muss sehr deutlich der Rotstift angesetzt werden, um nicht Probleme mit der Kommunalaufsicht zu bekommen.

Zur Finanzierung im laufenden Jahr kann die Stadt allerdings teilweise auf sehr zinsgünstige Förderkredite mit langer Laufzeit zurückgreifen: fast zwölf Millionen dürften für Projekte des Sozialen Wohnungsbaus, der Obdachlosenunterbringung sowie Investitionen im Abwasserbereich bewilligt werden. Gerade im Sozialen Wohnungsbau, der in der Regel aber seine Kosten wieder hereinspielt, will sich die Stadt mit Millionensummen engagieren.

Der größte Ausgabenposten ist in der Vorausschau bis zum Jahr 2024 die Erweiterung und Sanierung des Rathauses. Über mehrere Jahre verteilt, summieren sich die Kosten dafür auf elf Millionen Euro. Vier Millionen Euro sollen durch den Verkauf des Grundstücks, auf dem noch der Altbau der Niederbronner Schule steht, wieder hereinkommen. Abzüglich der Förderung werden für die Umgestaltung des Viehmarktplatzes sowie die Tiefgarage bis 2021 etwa acht Millionen veranschlagt. Wird im Westen eine weitere Volksschule gebaut, so dürfte dies abzüglich der Fördermittel elf Millionen Euro kosten, eine Bauhofverlagerung unterm Strich gut zwei Millionen.

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