Fürstenfeldbruck:Tiefgaragenzufahrt übers "Bexenhaus"

Fürstenfeldbruck: Die künftige Tiefgarage könnte möglicherweise über die Durchfahrt des ums Jahr 1900 herum errichteten Hauses angebunden werden.

Die künftige Tiefgarage könnte möglicherweise über die Durchfahrt des ums Jahr 1900 herum errichteten Hauses angebunden werden.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Experte und zwei Stadträte legen Alternativkonzept für Weiß-Grundstück nördlich der Schöngeisinger Straße vor

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Während die Umgestaltung des Viehmarktplatzes nicht recht vorankommt, soll der Bauausschuss an diesem Mittwoch die Weichen stellen für das zweite große Bauprojekt westlich der Hauptstraße - nach acht Jahren Planung: Die große Parkplatzwüste auf dem 7200 Quadratmeter großen Weiß-Grundstück - zwischen Pucher Straße im Norden und Schöngeisinger Straße im Süden - soll weitgehend in den Untergrund verlegt werden. Oberirdisch sollen drei große Wohn- und Geschäftshäuser gebaut und dabei auch eine durchgängige Wegeverbindung in Nord-Süd-Richtung geschaffen werden.

Für das Projekt besteht bereits weitgehend Baurecht. In der Sitzung wird es also vor allem darum gehen, ob der Familie Weiß noch einige Zusatzwünsche erfüllt werden. Gleichwohl gibt es bei Politikern und Experten gewisse Hoffnungen, den Bauherrn noch für Nachjustierungen zu gewinnen, was die Zufahrt zur künftigen Tiefgarage anbelangt. Thomas Brückner (Bund Naturschutz und Verkehrsforum) sowie die Stadträte Alexa Zierl (Die Partei und Frei) und Andreas Rothenberger (BBV) warben am Dienstag für eine Lösung, von der sie sich mehr Aufenthaltsqualität und weniger Autos erhoffen. Große Chancen, ihre Vorschläge gegen den Willen des Grundbesitzers durchzusetzen, machen sie sich nicht. Es gehe eher darum, die Familie Weiß zu überzeugen. Alexa Zierl kündigte an, sie werde sich im Bauausschuss für die Vertagung der eigentlich geplanten Beschlussfassung einsetzen. Die Bauverwaltung, die eine Zustimmung zu Bauprojekt und Befreiungen empfiehlt, soll dadurch Zeit bekommen, noch einmal mit der Familie Weiß das Gespräch zu suchen.

Konkret geht es um die beiden Zufahrten zu 19 geplanten - künftig fest vermieteten - Stellplätzen im Nordwesten des lang gestreckten Areals, die für Gewerbebetriebe reserviert werden, sowie um 42 zentral gelegene Anwohnerstellplätze in der insgesamt 104 Autos fassenden Tiefgarage. Beide Bereiche sollen bislang über die Ludwigstraße angefahren werden. Zierl sieht darin einen Widerspruch zu Stadtratsbeschlüssen von 2015, denen zufolge auf Viehmarktplatz und Ludwigstraße Fußgänger Priorität haben sollten und Autos als Ausnahme geduldet wären. Brückner sieht das ähnlich, zumal dies besser zu seinem seit Jahren propagierten Konzept passt, das einen "verkehrsberuhigten Geschäftsbereich zwischen Pucher- Haupt- und Schöngeisinger Straße mit Tempo 20 vorsieht. Der Verzicht auf mittige, von der verlängerten Ludwigstraße abzweigende Zufahrtsrampen brächte sogar sechs zusätzliche Stellplätze.

Der von Brückner nun vorgelegte Vorschlag sieht vor, die komplette Tiefgarage lediglich über eine Einfahrt an der Schöngeisinger Straße (durchs Bexenhaus) und eine Ausfahrt an der Pucher Straße anzubinden - den Gästen des Hotels Post bliebe gleichwohl ihre separate Zufahrt. SPD-Fraktionssprecher Philipp Heimerl hat jüngst vorgeschlagen, die Fahrtrichtung umzukehren, also über die Pucher Straße ein- und über die Schöngeisinger Straße auszufahren. Dies wäre nach Auffassung Zierls, Brückners und Rothenbergers eine durchaus praktikable Alternative, zumal sich eine steile Rampe wie jene von der Pucher Straße erfahrungsgemäß leichter "bergab" befahren lasse.

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