Fürstenfeldbruck:Täglich Kurse in den Bergen

Für die Brucker Skischule läuft die Wintersaison optimal. Im Sommer bilden Inhaber Richard Müller und seine Mitarbeiter am Ammersee Surfer aus

Von johanna kiermaier, Fürstenfeldbruck

In der Skischule Müller in Bruck herrscht Hochbetrieb. "Die Skikurse sind seit Weihnachten extrem gefragt, und auch der Verkauf von Skiausrüstung läuft sehr gut", sagt der Inhaber Richard Müller. Schließlich ist sein Geschäft abhängig von den Schnee- und Wetterbedingungen. Im Vergleich zum Vorjahr kann er sehr zufrieden sein. Als Besucher des Ladens ist man überrascht, was sich hinter den zwei kleinen Schaufenstern an der Schöngeisinger Straße verbirgt. Im Verkaufsraum bringen mehrere Kunden ihre ausgeliehene Skiausrüstung zurück, eine Frau kauft Skischuhe für ihr Enkelkind. Im hinteren Teil des Hauses sind die Lager- und Werkstatträume. Mitarbeiter reparieren und sortieren dort Skier, stellen Bindungen ein und kleben Namenszettel auf die Ausrüstung. Zwei von drei Kursteilnehmern buchten auch Skier, Schuhe und Stöcke, erklärt Müller. Allein mit der Vorbereitung des Leihmaterials für den Wochenendkurs sind den ganzen Freitag über sechs Mitarbeiter beschäftigt.

Ski-Schule Müller

Siegfried Urbaniak stellt in der Werkstatt der Skischule eine Bindung ein.

(Foto: Günther Reger)

Diese Saison ist optimal zum Skifahren, denn infolge des Dauerfrostes hält sich die gute Schneegrundlage über einen langen Zeitraum. Jeden Tag fährt die Skischule mit Kursen in die bayerischen Skigebiete. Unter der Woche nutzen Kindergärten, beispielsweise aus Eichenau, Landsberied oder Kottgeisering, das Angebot. "Die Kurse mit den Zwergerln nehmen kontinuierlich zu", erzählt Siegfried Urbaniak, der seit Gründung der Skischule dabei ist. Insgesamt werde der Einstieg ins Skifahren durch die Neuerungen der Skimodelle heute immer leichter und dadurch auch beliebter, sagt er. Das gelte natürlich nicht nur für Kinder. Jeden Samstag fährt die Skischule mit Kursteilnehmern, die aus dem gesamten Landkreis mit fünf Bussen abgeholt werden, ins Skigebiet Ehrwald bei Garmisch-Patenkirchen. 25 junge Skilehrer sind dann dabei. "Im Schnitt nehmen zehnmal mehr Kinder als Erwachsene an unseren Kursen teil", sagt Richard Müller. Viele der Kinder waren im Kindergarten bei den Einsteigerkursen dabei und bleiben der Skischule treu. Für Jugendliche werden mehrtägige Kurse mit Übernachtung im Alpenvereinshaus angeboten. "Die Kurse sind sehr beliebt. Für die Jugendlichen ist das ein Stück Freiheit", sagt Müller. Die meisten Erwachsenen, die einen Skikurs buchen, sind Wiedereinsteiger.

Ski-Schule Müller

Richard Müller (links) berät Stefanie Meißner bei der Auswahl der richtigen Skier.

(Foto: Günther Reger)

"Wir sind ein Familienbetrieb", berichtet der Inhaber stolz. Seine Frau Christina macht die Verwaltung, seine Tochter Valerie arbeitet, seit sie mit ihrem Studium fertig ist, voll mit. Sie will den Betrieb ihres Vaters mal weiterführen. Der Hund Chico ist auch im Laden und wird als Wach- und Lawinenhund vorgestellt. Er liebt es besonders, auf Skitouren mitzugehen. Müller gefällt, dass man in einem Sportbetrieb wie seinem als Team so fest zusammenwächst. Das ganze Jahr über sind neun Mitarbeiter fest angestellt. Einige seiner älteren Skilehrer, die er noch aus seiner eigenen Ausbildungszeit zum Skilehrer kennt, sind seit Gründung der Skischule dabei. Mit 18 Jahren begann Richard Müller die Ausbildung zum staatlich geprüften Skilehrer bei Sport Scheck in München. "Für mich war einfach klar, dass ich mal eine eigene Skischule gründen möchte", so Müller. Er kommt aus einer Familie, in der leidenschaftlich gern Ski gefahren wurde. 1979 gründete er seine eigene Skischule in Fürstenfeldbruck. In den ersten Jahren kamen über den ganzen Winter verteilt 25 Kursteilnehmer. Schrittweise hat sich sein Betrieb in den zurückliegenden knapp 40 Jahre vergrößert.

Die Skikurse werden voraussichtlich noch bis März stattfinden. Danach werden im April Skireisen in höhere Gebiete in Italien angeboten - Skitouren mit Übernachtung und Verpflegung. Ab dem Frühjahr beginnt dann die Sommersaison am Ammersee, dann wird die Skischule zur Surfschule.

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