Fürstenfeldbruck:Stau auf der Flaniermeile

Tausende besuchen am Wochenende das Brucker Altstadtfest. Dabei ist es gar nicht so leicht, einen Platz zu finden

Die Straßen in der Stadtmitte gesperrt, die Sonne lacht am Freitag und Samstag vom weißblauen Himmel und bis in die späte Nacht hinein angenehme Temperaturen: Das Wochenende lang herrschten beim 23. Altstadtfest in Fürstenfeldbruck "Wunschbedingungen", und auch der Sonntag ließ nach einer Regennacht vom ökumenischen Gottesdienst an wieder Feierlaune aufkommen.

Schon als am Freitag das Fest von den Böllerschützen der Brucker Königlich privilegierten Feuerschützengesellschaft auf der Amperbrücke "angeschossen" wurde und Oberbürgermeister Erich Raff das Fest eröffnete, schlenderten viele Besucher entlang der "längsten Theke von Bruck", die auf beiden Seiten der Hauptstraße von der Amperbrücke bis zum Rathaus reichte und sich in die Seitenstraßen fortsetzte. Täglich kamen mehrere Tausend Besucher um sich zu amüsieren, zu unterhalten und die vielen kulinarischen Angebote zu genießen. Einzig am Samstagabend gaben viele dem Baden den Vorzug.

Stadtfest FFB

Die Brucker feiern ein ganzes Wochenende lang.

(Foto: Günther Reger)

Mit Eistüten, Crazy- Kartoffel-Spiralen, Schokofrüchten, Cocktail- oder Biergläsern in der Hand flanierten Besucher durch Brucks gute Stube, andere suchten an jedem Stand nach Besonderheiten wie den Fürsty-Razorbacks-Burger, die Burgweckerl, die Max Wimmer im Fettkessel so lange wendete, bis sie braun genug waren, oder die Bratnudeln, die Huyen Triei Thi vor dem Asien-Shop frisch zubereitete.

"Ich schau' erst Mal durch und dann entscheide ich wo ich sitzen will", meinte eine Bruckerin, woraufhin ihr Mann warnte: "Dann kriegen wir womöglich keinen Platz mehr." Eine Vielzahl von Fieranten bot Schmuck, Taschen, Blusen und T-Shirts sowie Süßigkeiten an. 34 Ausschank- und Verpflegungsstellen gab es laut der Stadtverwaltung, und überall war Warten angesagt.

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Die Besucher lassen sich von Gastronomie und Handwerk kulinarisch verwöhnen.

(Foto: Günther Reger)

Betrieben wurden die Verpflegungsstände meist von Vereinen und Geschäften wie dem Brucker Hafen oder der Marthabräu-Pizzarei, die ihren Gastgarten bis in die Straße hinein erweitert hatte. An den geschätzt 350 Biertisch-Garnituren, auf den Barhockern sowie auf dem Bierkarussell waren zeitweilig nur Einzelplätze frei. "Wir haben gut zu tun, 20 Mitglieder sind im Einsatz", verriet Gildemeister Daniel Brando von der Heimatgilde, der Cocktails mixte. Ebenso viele dürften bei den Faschingsfreunden, beim TSV Fürstenfeldbruck, beim FC Aich und bei der Brucker Freiwilligen Feuerwehr aktiv gewesen sein.

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Die Bächerei Max Wimmer hat traditionelle bayrische Burgweckerl im Angebot.

(Foto: Günther Reger)

Familie Steinbeck aus Puchheim war begeistert. "Es ist einfach super, dass die Stadt das macht, es ist von den Angeboten und von den Besuchern her ein internationales Fest, das Menschen zusammen bringt", sagte Sabine Steinbeck. "Wir kommen einfach nicht weiter, weil wir immer wieder auf Bekannte treffen", lachte Peter Muck, der mit Anton Strehler und Hermann Hofer " selbstverständlich mit unseren Frauen" aus Mammendorf in die Stadt gekommen war.

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Tausende kommen am vergangenen Wochenende zum Altstadtfest in Fürstenfeldbruck.

(Foto: Günther Reger)

Die Hauptbühne am Marktplatz war stets umlagert, wenn Moderator Jürgen Völk Live-Bands, Cheerleader, Showtanzgruppen wie die "Young Revolution" oder Taekwon do - und Line-Dance-Vorführungen ankündigte. Leider musste Völk auch mehrmals darauf hinweisen, dass Fahrradfahren auf der Feiermeile aus Sicherheitsgründen verboten ist. Die Ministranten von Sankt Magdalena hatten ihre Bar, die Biertische und den Musikpavillon erstmals zwischen Leonhardkirche und Amper aufgebaut. Das schöne Wetter werde sich sicher auszahlen, befand Lukas Braumiller. Dies sei angesichts des großen Aufwandes auch nötig. Die Ministranten hatten unter anderem Palmen ausgeliehen und gaben so ihrem Bereich ein südländisches Flair.

Die Kosten für den Aufbau und die Musiker hereinzubekommen, sei nicht einfach, auch wegen der hohen Standgebühren, erklärte Braumiller. "Aber auch die Stadt hat hohe Kosten, wenn man sieht, was alles vorzubereiten ist", sagte eine Besucherin. Zum zweiten Mal hatte Thomas Ernst vor seine Braustätte "Zum Silbersteg" in der Schöngeisinger Straße eingeladen. Obwohl etwas abgelegen, kamen viele Gäste, um seine Craft-Biere zu probieren.

Auf sieben Bühnen unterhielten Bands in vielen Musikrichtungen, und Kinder wie Melanie und Favour aus Uganda tanzten oft davor. "Coca-Cola" lud zum Basketballwerfen ein. "Je Korbwurf spenden wir einen Euro an die Bürgerstiftung", erklärte Pressesprecherin Christina Witt.

Auf dem Viehmarktplatz, wo am Samstag und am Sonntag ein Kinderprogramm mit Kiddy-Car, Abenteuerspielplatz mit Basteln und Spielen angeboten wurde, war Hochbetrieb. Beim Basketball und am Kicker der evangelischen Jugend gab es kaum Leerlauf und auch die Informationsaktion "Fit&Aktiv", mit der Skistar Viktoria Rebensburg Kindern spielerisch wichtiges Wissen über gesunde Ernährung, vielfältige Bewegung, Vorsorge und vieles mehr vermitteln will, wurde gut besucht. Zeitweise zog die Trommlergruppe "Sambavaria" an wechselnden Standorten die Aufmerksamkeit auf sich und zwischen machte auch Clown Pippo den Leuten gute Laune.

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