Fürstenfeldbruck:Stammzellspender für Theresa gesucht

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Ein Spender könnte ihr Leben retten: Die 20-Jährige Theresa aus Emmering ist an Leukämie erkrankt. Am 24. Oktober findet am Graf-Rasso-Gymnasium eine Typisierungsaktion statt.

Andreas Ostermeier

Die an Leukämie erkrankte Theresa kann auf Unterstützung aus dem Landkreis im Kampf gegen den Krebs rechnen. Ihre Freundin Isabell Hanelt sowie die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) veranstalten am Sonntag, 24. Oktober, im Graf-Rasso-Gymnasium in Fürstenfeldbruck eine Typisierungsaktion, bei der ein geeigneter Stammzellenspender gefunden werden soll.

Theresa, 20 Jahre, aus Emmering sucht Stammzellenspender. Eine Freundin unterstützt sie im Kampf gegen den Krebs - und organisiert für das Mädchen eine Typisierungsaktion. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Landrat Thomas Karmasin hat sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft für die Aktion zu übernehmen. Ulrike Musmann vom Volvo-Autohaus in Fürstenfeldbruck will bei einer Gala Geld sammeln, damit die Kosten der Typisierung beglichen werden können.

Bei dieser Aktion am 24.Oktober werden aufgrund einer kleinen Blutprobe Gewebemerkmale eines Spenders festgestellt. Gleichen diese in einem hohen Maße jenen von Theresa, dann ist ein Stammzellspender für die junge Frau gefunden. Es ist deshalb wichtig für die 20-Jährige, dass möglichst viele Personen sich an diesem Tag ein bisschen Blut - fünf Milliliter - abnehmen lassen. Denn je mehr Freiwillige sich finden, desto größer ist die Chance, dass der richtige Spender gefunden wird.

Die Typisierung findet im Graf-Rasso-Gymnasium, Münchner Straße 69, statt. Freiwillige - sie sollten zwischen 18 und 55 Jahre alt sein - können sich zwischen 10 und 16 Uhr Blut abnehmen lassen. Auch vor der Stammzellspende brauche man keine Angst zu haben, sagte Sabrina Grupp von der DKMS am Montag bei einer Pressekonferenz. In den meisten Fällen handle es sich nur um eine Blutentnahme. Alternativ können Stammzellen auch aus dem Hüftknochen entnommen werden.

Video über das Leben mit dem Krebs

Für Theresa ist eine Stammzellspende die einzige Überlebenschance. Bestrahlung und Chemotherapie hat die junge Frau bereits hinter sich. Kurz nach ihrem 20. Geburtstag Ende August erfuhr die Emmeringerin, dass sie einen Rückfall erlitten hatte. Ihr Knochenmark bildete wieder vermehrt Leukozyten, also weiße Blutkörperchen. Ein passender Spender für gesunde Stammzellen, die von ihrem Körper nicht abgestoßen werden, ist bislang nicht gefunden worden.

Theresas Freundin Isabell Hanelt zeigte am Montag ein von der Erkrankten selbst gedrehtes Video. Darin berichtet Theresa von ihrem Leben mit dem Krebs. Sie habe "ganz viele negative Erfahrungen" machen müssen, sagt sie und schildert, wie sie wegen kleinster Infekte zum Arzt gehen musste, von Freunden und Bekannten isoliert wurde, um sich nicht mit einer Krankheit anzustecken, die den sowieso schon geschwächten Körper weiter belastet hätte, oder wegen der Chemotherapie mehrere Wochen im Krankenhaus zuzubringen hatte.

Hoffnung auf viele Freiwillige

Dann erzählt Hanelt, auf was ihre Freundin noch alles verzichten muss. Sie kann weder Geige noch Klavier spielen. Auch das Abitur, das im Mai angestanden wäre, konnte sie nicht machen. Früher sei gerne auf Partys und zum Shoppen gegangen - das geht freilich auch nicht mehr.

Hanelts Hoffnung ist aber, dass es wieder wie früher werden könnte, wenn ein Stammzellspender gefunden wird. Dafür tut sie viel. Sie hat Kontakt zur DKMS aufgenommen und Bekannte um Hilfe gebeten. In Ulrike Musmann hat sie eine Helferin gefunden, die sich um Geldspenden kümmern will, denn jede Typisierung kostet 50 Euro. Jetzt hofft Hanelt auf viele Freiwillige.

© SZ vom 06.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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