Fürstenfeldbruck:Stadt als Bauherr

Fürstenfeldbruck: Die Parkplätze am Eck Philipp-Weiß/Julie-Mayr-Straße und das Trafohaus (oben) werden überbaut, durch die künftige Hausfassade und die Front der Jahnhalle (links) soll eine Art "Tor" zum Volksfestplatz entstehen.

Die Parkplätze am Eck Philipp-Weiß/Julie-Mayr-Straße und das Trafohaus (oben) werden überbaut, durch die künftige Hausfassade und die Front der Jahnhalle (links) soll eine Art "Tor" zum Volksfestplatz entstehen.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Einmündung zum Brucker Volksfestplatz wird neu gestaltet

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Stadt wird ein eigenes Grundstück an der Ecke Philipp-Weiß/Julie-Mayr-Straße nun doch selbst bebauen, um Wohnraum für städtische Bedienstete zu schaffen. Das hat der Planungsausschuss am Mittwoch beschlossen. Damit wurden Einwände der Bauverwaltung berücksichtigt, die sich von der Schaffung eines auf elf bis 13 Meter verengten "Tors" Richtung Volksfestplatz auch eine städtebauliche Aufwertung verspricht.

Ende September hatte Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) den ursprünglichen Beschluss des Fachausschusses dem Stadtrat zur Überprüfung vorgelegt. Dieser hatte sich zuvor mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, zugunsten von Frei- und Grünflächen sowie Bäumen lieber auf die Bebauung des relativ kleinen städtischen Eckgrundstücks zu verzichten - das bislang als Parkplatz und als Standort für eine betagte Trafostation genutzt wird. Die Kämmerei rechnete freilich vor, dass die Stadt durch den Verzicht auf eine eigene Bebauung etwa 770 000 Euro buchstäblich in den Wind schreiben müsste.

Das geplante Gebäude auf dem Stadtgrundstück soll direkt angrenzen an ein etwas größeres Haus, das ein privater Bauherr auf dem benachbarten Grundstück an der Philipp-Weiß-Straße errichten wird. Konsens im Fachausschuss war es, dass die Stadt ihren Gebäudeteil mit seinen 182 Quadratmetern Grundfläche und 410 Quadratmetern Wohnfläche nicht verkauft. Die Stadtverwaltung hatte dies als Alternative genannt und sich dafür ausgesprochen, sich - zeitlich befristete - Belegungsrechte zusichern zu lassen. Verworfen wurde auch eine Variante, die vorsah, ein insgesamt kleineres Haus gemeinsam mit dem Nachbarn zu bauen. Planungsreferent Christian Stangl wies darauf hin, dass die Stadt bei dieser Variante auf knapp hundert Quadratmeter verzichten würde - nach Berechnungen der Kämmerei entspricht das einem Minus von etwa 185 000 Euro für die Stadt. Gegen die kleinere Variante sprachen sich auch Andreas Rothenberger und Karl Danke (beide BBV) aus. Die SPD blieb bei ihrer Skepsis. Mirko Pötzsch bekannte sich zwar zum sozialen Wohnungsbau. Ein Haus, das direkt am Gehweg der Philipp-Weiß-Straße gebaut wird, weise aber keine hohe Wohnqualität auf. Und angesichts der schwierigen Verkehrssituation sei es "an der Stelle verkorkst". Die SPD würde lieber mehr Elan in den Bau von Häusern auf nahe gelegenen städtischen Grundstücken östlich der Julie-Mayr-Straße stecken - wie dies auch zu einem späteren Zeitpunkt geplant ist.

Die Verkehrssituation freilich ließe sich nach Auffassung Raffs entschärfen. Er regte eine verkehrsberuhigte Zone für die Julie-Mayr-Straße an. Dadurch könnte an der Engstelle Richtung Volksfestplatz auf Geh- und Radwege verzichtet werden. Und auch der mit 1,50 Metern reichlich schmale Gehweg an der Philipp-Weiß-Straße ließe sich auf zwei Meter verbreitern und um einen Radweg ergänzen, wenn man auf die zweite Fahrspur der Einbahnstraße Richtung Augsburger Straße verzichten würde.

Auf Vorschlag Alexa Zierls (Die Partei/ Bruck mit Zukunft) soll nun geprüft werden, wie die Situation für Fuß- und Radverkehr im Einmündungsbereich zu verbessern wäre und möglichst viele Bäume gepflanzt werden können.

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