Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Solidarisch mit der Ukraine

Fürstenfeldbruck setzt erneut ein Zeichen gegen den Krieg.

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Dicht gedrängt stehen fast 50 Menschenam frühen Freitagabend auf dem Hauptplatz; viele halten Fähnchen in blau-gelb, den Farben der Ukraine, vereinzelt sieht man Friedenstauben. Starker Wind und leichter Sprühregen konnte sie nicht abhalten, ihre Solidarität mit den Kriegsopfern in der Ukraine zu bekunden. "Zum siebten Mal in Folge Freitag um 18 Uhr", beginnt der Fürstenfeldbrucker Stadtrat Christian Götz. "Es kehrt zwar eine gewisse Routine ein, aber leichter macht es das Ganze nicht." Im Gegenteil: Die Nachrichten von den Massakern in der Ukraine würden immer schrecklicher, die Zahl an Kriegsverbrechen durch die russischen Invasoren immer mehr, fasst es der Fraktionssprecher der Brucker Bürgervereinigung zusammen. "Aber es sind auch positive Momente wie jetzt gerade", sagt er und bedankt sich bei den Anwesenden für ihr Kommen. Im gesamten Landkreis gebe es inzwischen 2000 Unterstützer für die Ukraine, betont er. Götz hat im Namen aller Stadtratsfraktionen wieder eine Demonstration für Frieden und gegen den Krieg in der Ukraine angemeldet. Und er hat drei befreundete Jazzmusiker eingeladen, die jetzt mit Gitarre, Bass und Saxofon "Peace" von Horace Silver anstimmen. Auch die Faschingsfreunde Fürstenfeldbruck unterstützen die Zusammenkunft, indem sie ihre Soundanlage zur Verfügung stellen.

"Wir wollen unsere Solidarität der ganzen Welt, bis nach Moskau zeigen", erklärt Willi Dräxler. Der Referent für Integration, ebenfalls von der BBV, hat eine junge Frau aus der Ukraine mitgebracht, die derzeit noch in der Flüchtlingsunterkunft Hasenheide lebt. Sie bedankt sich auf Englisch bei allen Fürstenfeldbruckern. Und erzählt gerührt von einer alten Frau, die Tag für Tag den Kindern etwas zum Naschen vorbeibringt.

Andreas Lohde, Fraktionssprecher der CSU, verweist auf seine Herkunft, den Brucker Stadtteil Puch, und darauf, dass dort die Gebeine der Seligen Edigna liegen, der Tochter von Anna von Kiew. "Daher stammt eine gewisse Verbindung zur Ukraine und zu Kiew." Mit ihm gekommen ist Natalia Balandin, ehemals Chefin der Kiewer Stadtbibliotheken. Über Edigna verbindet die beiden seit einigen Jahren eine Freundschaft. Sie hätte nie gedacht, dass sie einmal als Flüchtling hierher nach Fürstenfeldbruck kommen werde, sagt sie. Aber sie fühle sich hier "geborgen und willkommen".

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SZ vom 11.04.2022
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