Süddeutsche Zeitung

Fürstenfeldbruck:Separate Zufahrt nötig

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Autos dürfen Kita im Haeuslerpark nicht über Trautmannweg anfahren

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Stadt will nicht auf Zufahrt und Parkplätze südlich des geplanten Kinderhauses im Kester-Haeusler-Park verzichten. Der Bauausschuss lässt aber bewusst Raum für eine Art Kompromiss. Er empfiehlt dem am 28. März tagenden Stadtrat zwar, den Bebauungsplan zu beschließen. In Gesprächen mit der Kester-Haeusler-Stiftung als Bauherr soll aber dafür geworben werden, auf einige Parkplätze zu verzichten, um Bäume zu schonen und Versiegelung zu reduzieren. Fällig wäre dann freilich eine an die Stadt zahlbare Ablöse von 15 000 Euro pro Stellplatz. Um den Bedarf auszugleichen, könnte dann eine Idee des Bundes Naturschutz aufgegriffen werden: eine Bring- und Holspur an der Dachauer Straße. Alexa Zierl (parteifrei) konnte sich mit einem weitergehenden Antrag nicht durchsetzen und kündigte an, diesen Ende März im Stadtrat erneut zu stellen. Sie plädiert dafür, ganz auf eine an die Dachauer Straße angebundene Autozufahrt nebst Parkplätzen zu verzichten und sich lediglich auf einen weiter Richtung Parkzentrum verlegten Fußgänger- und Fahrradweg zu beschränken. Im Sinne eines Vorschlags des Bundes Naturschutz sollte dann die Bring- und Holspur angelegt werden.

Lange verzögert hat sich das Projekt unter anderem wegen des Einspruchs von acht Nachbarn. Die Anlieger des Karl-Trautmann-Wegs hatten gedroht, gegen den Bebauungsplan zu klagen. Sie lehnen es ab, den Karl-Trautmann-Weg als Zufahrt für das sechsgruppige Kinderhaus zu nutzen. Weil die Stadt sich zwar gute Chancen ausrechnet, in einem Rechtsstreit durchzusetzen, aber eine weitere Verzögerung um bis zu zwei Jahre nicht riskieren will, wurde der Kompromiss ausgearbeitet: Der Geh- und Radweg führt den Karl-Trautmann-Weg zwar in nördliche Richtung fort. Ein paar Meter östlich davon muss aber eine eigene Zufahrt für die Autos angelegt werden, auf der Eltern die acht Kurzzeitparkplätze am Kinderhaus erreichen können. Umstritten war im Fachausschuss, ob den Eltern grundsätzlich ein längerer Fußweg von der Dachauer Straße zu dem etwa 80 Meter entfernten Kinderhaus zuzumuten ist. Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) lehnt das ab und begründet dies mit möglicherweise schlechtem Wetter und anderen Kleinkindern, die Eltern nicht im Auto warten lassen können. Alexa Zierl, die selbst zwei Kinder hat und alles mit dem Fahrrad erledigt, hält dagegen. Sie sieht die Stadt in der Pflicht, auch hier an den Klimaschutz zu denken und nicht falsche Anreize zu schaffen.

Gegen den Beschluss stimmten neben Zierl auch Ulrich Schmetz (SPD) und Karl Danke (BBV).

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Quelle:
SZ vom 16.03.2017
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