Abseits vom Wahlkampf für die Bezirkswahlen hat Gaby Off-Nesselhauf aus Germering am Ende dieses Sommers reichlich Äpfel von ihren Bäumen geerntet. Die Germeringerin macht das mit Stolz öffentlich und zeigt nicht nur, wie sie das Obst kistenweise zur Saftpresse schafft, sonder lässt sich auch mit dem Ergebnis fotografieren. Insgesamt 354 Liter-Flaschen sind zusammengekommen. Wenn sie allerdings jetzt erst die Äpfel zur Streuobstsammlung von Brucker Land führe, würde sie abgewiesen werden. Denn die Dachorganisation Unser Land hat die Aktion wegen der Masse an angelieferten Äpfeln gestoppt. Es wurde vier Mal so viel gesammelt wie normalerweise für ein Jahr benötigt werde, "als regionales Netzwerk stößt Unser Land dadurch an seine Grenzen", schreibt Geschäftsführer Steffen Wilhelm in einer Mitteilung zum vorzeitigen Ende der Streuobstsammlung.
"Mehr können wir nicht einfach nicht verarbeiten und auch nicht vermarkten", sagt Wilhelm. Üblicherweise hat Brucker Land einige Sammeltermine, wie auch im vergangenen Jahr, als die Mengen deutlich geringer waren. Wilhelm macht die überreiche Ernte in diesem Jahr nachdenklich. "Nachdem 2017 die Obsternte wegen der Frostphase während der Blütezeit und dem Regenwetter im Anschluss sehr spärlich ausfiel, heizte Mutter Natur 2018 schon mit den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling mächtig ein. Der Jahrhundertsommer war lang und heiß." Klimaveränderungen seien keine Märchen, längst seien die Auswirkungen der dauerhaften CO₂-Belastung von Jahrzehnten spürbar, so Wilhelm.
Außer der Sammelstelle von Unser Land sind die Sammelstellen für Obst auf der Internetseite www.besser-regional.eu unter "Durstlöscher" und "Safthersteller und Mostereien der Metropolregion München" zu finden.