Politiker der Grünen üben massive Kritik an den Verschlechterungen auf der S-Bahnlinie 4. Wie berichtet, sollen von Mitte Dezember an vier Expresszüge im morgendlichen Berufsverkehr nicht mehr zum Hauptbahnhof, sondern nach Höllriegelskreuth fahren. Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel und Kreisrat Jan Halbauer halten diese Fahrplanänderung für untragbar, wie sie in einem Pressestatement mitteilen. Pendlerinnen und Pendler aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck verlören damit eine essenzielle direkte Verbindung zum Hauptbahnhof, während das bereits jetzt überlastete S-Bahn-System weiter belastet werde, schreiben sie.
Halbauer, Verkehrsreferent des Landkreises und Stadtrat in Fürstenfeldbruck, rügt: „Seit Jahren kämpfen wir für einen bedarfsgerechten viergleisigen Ausbau der S4, um genau solche Einschränkungen zu verhindern“, sagt er. Und nun würden Verbindungen gekürzt, anstatt die Kapazitäten zu erhöhen, und dies in einer Zeit wachsender Pendlerströme. Gabriele Triebel, zu deren Stimmkreis die Stadt Fürstenfeldbruck gehört, spricht von einer Zumutung für die Pendler. „Dass jetzt zum wiederholten Male die Bahnnutzer von Fürstenfeldbruck bei der Versorgung mit einem guten Bahnangebot hinten angestellt werden, kann so nicht mehr hingenommen werden.“
Beide Politiker halten die Änderungen zum Winterfahrplan für eine Folge verfehlter Planung. Seit Jahrzehnten werde die Region hingehalten, sagen sie. Nun zeige sich deutlich, dass die Bahn mit den Kapazitätsengpässen überfordert ist. Konkrete Ausbaupläne würden nicht verfolgt, weil Bahn, Staatsregierung und Bund sich über die finanzielle Verantwortung uneinig seien. Triebel und Halbauer fordern von der Staatsregierung, sich endlich klar zu einem viergleisigen Ausbau der S 4 bis Fürstenfeldbruck zu bekennen und diesem Bekenntnis Taten folgen zu lassen. „Wir brauchen eine zukunftssichere, umweltfreundliche und leistungsfähige S-Bahn für alle – und das sofort!“, heißt es in ihrer Pressemitteilung.