Im Mai 2021 hat er begonnen, jetzt gibt er seinen Rücktritt bekannt. Nach knapp vier Jahren bei der Fürstenfeldbrucker Tafel wird Hans-Joachim Schletter das ehrenamtliche Leitungsteam Ende Mai verlassen. Daher sucht die Tafel, die im Jahr 2000 von der Bürgerstiftung Fürstenfeldbruck gegründet wurde, neue Ehrenamtliche für ihre Leitung. Die Tafeln versorgen arme Menschen mit Lebensmittel, die sonst weggeworfen würden.
„Ich höre auf, weil ich mehr Zeit benötige, um mich anderen Aufgaben zu widmen, möchte aber ausdrücklich betonen, dass ich der Brucker Tafel und der Bürgerstiftung eng verbunden bleibe. Sehr gerne möchte ich noch meine Nachfolgerin beziehungsweise meinen Nachfolger persönlich einarbeiten“, erläutert Schletter. Aktuell ist jedoch noch niemand gefunden worden, der das Amt von Schletter übernimmt.
Im gesamten Team der Fürstenfeldbrucker Tafel sind etwa 90 Personen im Einsatz, alle davon ehrenamtlich. Dabei wird zwischen dem Ladenpersonal, das im Geschäft an der Münchner Straße arbeitet, und den Fahrerinnen und Fahrern unterschieden. Während die Beschäftigten im Laden jeden Mittwoch und Freitag die Lebensmittelspenden auspacken und vorbereiten, um sie donnerstags und samstags an Bedürftige zu verteilen, transportieren die Fahrerinnen und Fahrer die gespendete Ware von Lebensmittelgeschäften, Metzgereien oder Bäckereien zur Tafel.
Nach eigenen Angaben unterstützt die Tafel pro Woche etwa 740 Personen aus den Kommunen Fürstenfeldbruck, Olching, Maisach, Puchheim und Eichenau. Damit das auch so bleiben kann, benötigt das Team dringend neue Ehrenamtliche. Das bestätigt Katrin Rizzi, die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung. Vor allem junge Leute werden händeringend gesucht. Aktuell liege das Durchschnittsalter der Mitarbeitende bei 67 Jahren, erklärt Rizzi. Das liegt vor allem daran, dass die Arbeit in der Tafel recht zeitintensiv ist. Oft arbeiten die Ehrenamtlichen mehr als zehn Stunden in der Woche, was die parallele Ausübung eines Vollzeitjobs deutlich erschwere. Daher sind vor allem Rentnerinnen und Rentner im Team der Tafel aktiv.
Idee einer „jungen Tafel“
Dennoch versucht die Tafelleitung weiterhin, jüngere Leute für das Ehrenamt zu begeistern. So wurde bereits die Lebensmittelausgabe auf die Tage Donnerstag und Samstag verlegt, um mehr Leute mit Vollzeitjobs anzusprechen. Laut Rizzi wird auch die Idee einer „jungen Tafel“ geprüft. Hier würde ein Team aus Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden samstags Essen an Bedürftige ausgeben.
Trotz dieser Bemühungen werden weitere Mitarbeitende dringend benötigt. Die Anzahl der Lebensmittelspenden sei hoch, sagt Schletter. Vor allem an Weihnachten seien die Leute in Geberlaune. Doch um Personen mit schmäleren Geldbeuteln weiterhin effizient zu helfen, braucht es eben Leute, die sich ehrenamtlich einbringen.