Fürstenfeldbruck:Riesenandrang an den Impfstationen

Corona

Viel Geduld müssen die Wartenden bei der Impfaktion auf dem Germeringer Volksfestplatz haben

(Foto: Impfzentrum Fürstenfeldbruck)

In Germering warten Hunderte, in Eichenau sind Termine begehrt. Die Kreis-SPD fordert eine Impfpflicht

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Riesenandrang auf dem Volksfestplatz in Germering bei der Impfaktion am Freitag: Ein mobiles Team des Impfzentrums Fürstenfeldbruck bot dort Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen mit dem Vakzin Moderna an. Unterstützt wurde die Aktion von Technischem Hilfswerk und Maltesern, die mit einem Bus und einem Stand angerückt waren, an dem heiße Getränke ausgeschenkt wurden. Diese Kombination hat sich dem medizinischen Leiter Matthias Skrzypczak zufolge bewährt und soll öfters zum Einsatz kommen. Eine Besucherin berichtete gegen 16 Uhr, es stünden 300 Leute in der Schlange, einer vor ihr habe fast zwei Stunden gewartet. Deshalb sei sie wieder heimgefahren. Die Stimmung bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt beschrieb Skrzypczak dennoch als "halbwegs gut." Man gebe sein Möglichstes. Fortgesetzt wird die Impfaktion an diesem Samstag an gleicher Stelle, von 9.30 bis 15 Uhr - dann mit mehreren unterschiedlichen Vakzinen. Deutlich gestiegen ist die Nachfrage wegen strenger Regeln und steigender Opferzahlen. So wurden am Freitag vier weitere Todesfälle im Landkreis mit Corona-Befund innerhalb eines Tages gemeldet: Frauen im Alter von 77, 81, 86 und 98 Jahren.

Impfwillige aus ganz Bayern versuchten am Freitag, bei der Feuerwehr Eichenau einen Termin für eine Impfung am Sonntagnachmittag im Feuerwehrhaus an der Tannenstraße zu ergattern. So stand bei Feuerwehrkommandant Maximilian Grain das Diensthandy nicht mehr still und auch seine private Nummer wurde immer wieder angerufen. Selbst bei Eichenaus Zweitem Bürgermeister, Josef Spiess, meldeten sich Interessenten. Vergebens, denn weder Feuerwehr noch Gemeinde können Termine vergeben. Dies, so Spiess, sei nur möglich unter www.impfzentren.bayern.

Viele Anrufe gehen zurzeit auch bei Gesundheitsamt und Impfzentrum ein, in denen sich Menschen nach Impfmöglichkeiten für Kinder ab fünf Jahren erkundigen. Es gebe aktuell aber noch kein zugelassenes Vakzin und jenseits von Sonderfällen wie vorhandenen Vorerkrankungen keine Impfempfehlung, heißt es im Landratsamt. Eine Immunisierung solcher Kinder erfolgt bislang nur nach Einzelfallbetrachtung (Telefonhotline 08141/519 71 00). Vorhanden sei bereits genügend für Kinder geeigneter Impfstoff.

Die Kreis-SPD spricht sich für eine allgemeine Impfpflicht aus. Das teilten die stellvertretenden Vorsitzenden Sonja Scherzinger und Martin Eberl sowie Vorstandsmitglied Daniel Liebetruth im Anschluss an die konstituierende Sitzung am Mittwoch mit. Eine zunächst einrichtungsbezogene Impfpflicht könne ein erster Schritt sein, um besonders vulnerable Gruppen zu schützen. Zu lange habe die bayerische Staatsregierung die Modellierungen des RKI und führender Virologen ignoriert und etwa frühzeitig die Kapazität für Booster-Impfungen erhöht. Nun müsse mehr geboostert und die 3-G- und 2-G-Regelungen konsequent umgesetzt und kontrolliert werden.

Derweil verschärfen auch Städte und Gemeinden die Gangart. So sagte Fürstenfeldbruck die für den 9. Dezember vorgesehene öffentliche Sitzung des Sportbeirats im Rathaus ab. Und Puchheim und Gröbenzell verlangen von Montag an nun ebenfalls von allen Besuchern ihrer Stadt- und Gemeindeverwaltungen Nachweise, geimpft, genesen oder getestet zu sein. Gröbenzell weist ausdrücklich darauf hin, dass darüber hinaus für alle Bürgeranliegen, die das Einwohnermelde-, Pass- und Gewerbeamt betreffen, eine vorherige Terminvereinbarung unter www.groebenzell.de obligatorisch ist. Ausgenommen sind jeweils von acht bis zwölf Uhr beispielsweise die Abholung von Ausweisdokumenten und die Beantragung von Führungszeugnissen.

Der Förderverein des Stadtmuseums Germering hat sich "aufgrund der starken Einschränkungen durch die für Bayern geltende Verordnung dazu entschlossen, das Stadtmuseum "Zeit und Raum" derzeit nicht zu öffnen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: