Fürstenfeldbruck:Richterskala

Im Blick haben Wassermann und seine Mitarbeiter vor allem die regelmäßig auftretenden kleineren Beben im Alpenbogen, im Frankenjura, im Vogtland und im Bereich Marktredwitz, nahe an der Grenze zu Tschechien. Seismologen denken in Jahrzehnten, Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden. Von vorsintflutlichen oder mittelalterlichen Beben gibt es bestenfalls schriftliche Überlieferungen. Vom Beben 1915 in Eichstätt gibt es bereits Details: Magnitude fünf auf der Richterskala. Relativ häufig sind Beben rund um Bad Reichenhall, die meistens etwa die Magnitude drei erreichen. Mit Hilfe der nach Charles Francis Richter benannten Richterskala lassen sich Beben wissenschaftlich einordnen und vergleichen. Beispiele: Unter Magnitude zwei: kaum spürbar; Magnitude fünf bis sechs: mittelstark, bei anfälligen Gebäuden ernste Schäden, bei robusten Gebäuden leichte oder keine Schäden, weltweit jährlich etwa 800 Vorkommnisse; Magnitude sieben bis acht: stark, Zerstörung über weite Gebiete, weltweit jährlich etwa 18 Vorkommnisse; Magnitude neun bis zehn: extrem stark, Zerstörung in Bereichen von tausend Kilometern, weltweit alle ein bis 20 Jahre. Das Erdbeben von Valdivia/Chile am 22. Mai 1960 war mit gemessener Magnitude 9,5 das weltweit stärkste Erdbeben im 20. Jahrhundert. Es löste einen Tsunami aus, der im gesamten Pazifikraum schwere Zerstörungen anrichtete. Mehr als 1600 Menschen kamen ums Leben, zwei Millionen wurden obdachlos.

© SZ vom 02.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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