Fürstenfeldbruck:Raff verteidigt seine Politik

Zweiter Bürgermeister berichtet der Seniorenunion vom Stadtrat

Dass ein Bürgermeister gegen den Haushalt stimmt, den die Verwaltung erarbeitet hat, ist ungewöhnlich. Darum nutzte Erich Raff (CSU) am Donnerstag einen Auftritt bei der Brucker Senioren-Union im Kolpingheim, um zu erklären, warum er als derzeit regierender Bürgermeister von Bruck so agiert hat. Er wies damit Kritik von der SPD zurück und warf ihnen vor: "Die haben nicht aufgepasst, das war nicht mein Haushalt." Raff vertritt zwar seit September den OB Klaus Pleil (BBV), der nach einer Herzattacke das Amt nicht ausüben kann, den Etat aber hätten andere erarbeitet, betonte er. Raff nannte den Finanzreferenten Walther Schwarz (SPD), die dritte Bürgermeisterin Karin Geißler (Grüne) und die Kämmerin Susanne Moroff. Vorschläge der CSU seien im Finanzausschuss von einer Mehrheit aus BBV, Grünen und SPD abgelehnt worden. "Ich muss mit diesem Haushalt leben und arbeiten", sagte Raff.

Was die einzelnen Projekte betrifft, so sei im Brucker Westen eine neue Schule notwendig wegen des Zuzugs. Allein im Bereich des Einkaufszentrums werde noch verdichtet. Die neue Schule soll an der Cerveteristraße angesiedelt werden und werde etwa 15 Millionen Euro kosten. Den Wunsch nach einer Eishalle wolle die Stadt ab 2020 verwirklichen. Was das alte Lichtspielhaus betrifft, das die Stadt erworben hat, sprach Raff von großen Ambitionen. Allerdings fehle es bisher an einem Konzept für den künftigen Betrieb. Bislang gebe es nur "Luftschlösser". Einen neuen Fitnessparcours für die Bürger habe man "trotz Widerstand der SPD" vorangebracht, betonte er.

Für die Neuwahl des Seniorenbeirates würden noch mindestens zwei Kandidaten gesucht, warb Raff in der Runde. Immerhin hat die Brucker Senioren-Union mehr als 90 Mitglieder, wie der Vorsitzende Ludwig Gascher auf der Jahreshauptversammlung feststellte. Mehr als 40 waren zu diesem Treffen erschienen. Der Verband wurde im September 2014 gegründet und organisierte bereits im nächsten Jahr 25 Veranstaltungen, darunter einen Vortrag eines Mitarbeiters der Beratungsstelle der Kripo und einen Auftritt des früheren OB Sepp Kellerer (CSU), der aus seiner Amtszeit erzählte. In diesem Jahr sind Ausflüge nach Andechs, zur Reiterstaffel der Polizei in München sowie ein Besuch im Landtag geplant.

Darüber hinaus mischen die CSU-Senioren in der lokalen Politik mit. Der Vorsitzende der Senioren-Union ist wie seine Kollegen von der Jungen Union und der Frauen-Union im Brucker CSU-Ortsvorstand vertreten, aber erst "nach Druck von oben", wie Gascher berichtete.

Im März wird in Germering der zweite Ortsverband der Senioren-Union im Landkreis gegründet. Alle anderen Mitglieder im Landkreis werden dann organisatorisch auf die beiden Ortsverbände aufgeteilt, sagte Gascher.

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