Fürstenfeldbruck:42 Prozent haben unsichere Jobs

Unsichere Jobs werden im Kreis Fürstenfeldbruck immer mehr zum "Normalfall". Im vergangenen Jahr arbeiteten rund 42 Prozent der heimischen Beschäftigten in Teilzeit- und Mini-Jobs oder hatten ein Leiharbeitsverhältnis. Vor zehn Jahren lag der Anteil der sogenannten "atypisch Beschäftigten" dagegen noch bei rund 37 Prozent. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hingewiesen. Die NGG beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die den Arbeitsmarkt im Kreis Fürstenfeldbruck unter die Lupe genommen hat. Demnach arbeiteten im vergangenen Jahr rund 23 600 Beschäftigte in nicht-regulären Jobs. Für die NGG ist diese Tendenz "alarmierend": "Wenn mittlerweile so viele Menschen keinen stabilen Arbeitsplatz haben, zeigt das die Schieflage auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Fürstenfeldbruck", sagt Mustafa Öz von der NGG München. Gerade Mini-Jobs hätten zugenommen. In der Gastronomie seien diese besonders verbreitet - auf Kosten von regulärer Beschäftigung. "450 Euro reichen aber meist nicht zum Leben. Deshalb müssen viele Menschen mehrere Mini-Jobs machen, oft ohne Sicherheit und in der Angst, die Stelle schnell wieder zu verlieren", so Öz. Der Gewerkschafter warnt: "Wackelige Jobs heute sind die Altersarmut von morgen." Auf den ersten Blick gehe es Bayern wirtschaftlich gut. Beim genauen Hinsehen würden sich hinter den hohen Beschäftigungszahlen aber viele unsichere Jobs verbergen, so der NGG-Geschäftsführer. "Unbefristete Vollzeit-Stellen sind heute zur Ausnahme geworden, gerade für Berufsanfänger", sagt Öz. Die NGG fordert die Arbeitgeber im Kreis Fürstenfeldbruck auf, wieder "mehr reguläre und tariflich bezahlte Jobs" zu schaffen. "Der seit Januar geltende gesetzliche Mindestlohn, für den sich die NGG seit Jahren eingesetzt hat, ist dabei eine feste Untergrenze.

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