Fürstenfeldbruck:Protest gegen Bauprojekt

Fürstenfeldbruck: Die drei Häuser, die an der Hubertusstraße geplant sind, grenzen an ein Waldstück, das erhalten bleiben soll. Simulation: Stadt Fürstenfeldbruck

Die drei Häuser, die an der Hubertusstraße geplant sind, grenzen an ein Waldstück, das erhalten bleiben soll. Simulation: Stadt Fürstenfeldbruck

Mehr als hundert Anwohner im Westen der Stadt lehnen Pläne für drei Wohnblocks ab

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Eine Liste mit 116 Unterschriften haben Anwohner rund um die Fürstenfeldbrucker Hubertusstraße im Rathaus vorgelegt. Sie protestieren damit gegen den Bau dreier Häuser mit drei bis fünf Geschossen, über den Anfang Dezember im Bauausschuss erstmals debattiert worden ist. Die Stadt will nach bisherigen Planungen noch mit dem Instrument eines Fachbeirats Einfluss auf Gestaltung und Ausführung des Bauprojekts ausüben. Ein detaillierter Bebauungsplan aber soll lediglich für benachbarte Grundstücke aufgestellt werden, um damit den angrenzenden Wald zu schützen.

Absender des offenen Briefs, der an Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) adressiert ist und an alle Stadträte weitergeleitet werden solle, ist Reinhold Schmidl, der am Rothschwaiger Feldweg wohnt. Schmidl äußert in dem Schreiben das Unverständnis vieler Bürger über den grundsätzlich positiven Beschluss des Bauausschusses, der an der Behandlung auf Basis des Paragrafen 34 Baugesetzbuch wenig auszusetzen hatte. Somit muss sich das Vorhaben zwar in die Umgebungsbebauung einpassen, es wird aber ein zeit- und kostenaufwendiges Bebauungsplanverfahren vermieden. In dem Schreiben heißt es: "Dieser Beschluss beunruhigt uns Bürger aus dem Brucker Westen aus verschiedenen Gründen sehr. Betrachtet man das umliegende Gebiet, so sind direkte Nachbargrundstücke an der Nordseite mit Reihenhäusern, auf der gegenüberliegenden Straßenseite und der Falkenstraße ebenfalls mit Reihenhäusern und Mehrfamilienhäusern, eingeschossig bis maximal zweigeschossig mit Dachausbau, bebaut." Die maximal angesetzte Bauhöhe mit fünf Geschossen und einer Höhe von gut 15 Metern stelle einen Bruch zur direkten Umgebung dar und füge sich nicht in die "Eigenart der näheren Umgebung ein". Den Bezug auf die Wohnblocks etwas weiter im Norden an der Hubertusstraße halten die Kritiker für verfehlt.

Sie pochen darauf, dass für das Gebiet zwischen Hubertusstraße im Osten, der Rothschwaiger Straße im Süden und der Cerveteristraße im Westen nun doch noch ein Bebauungsplan aufgestellt wird, "in dem zum einen das Waldstück als innerstädtischer Grünbereich erhalten bleiben und zum anderen eine Bebauung als Stadtabrundung nach Westen erfolgen soll".

Begründet wird dies damit, dass ein Zuwachs um 51 Wohneinheiten an dieser Stelle einen Zuzug von weit mehr als hundert Menschen bedeuten würde. Das entsprechende Verkehrsaufkommen sowie die Auswirkungen auf Schulen und Kitas gelte es zu berücksichtigen. Schmidl: "Die Verkehrssituation in der Hubertusstraße stellt heute bereits ein ständiges Ärgernis und hohes Unfallrisiko dar, insbesondere auch durch das direkt anschließende Industriegebiet mit den vielen Lastwagen." Zudem fehle es an der Wegeplanung für Fußgänger, besonders für die Wege der Kinder zu Schulen und Kindergärten.

Der Bedarf für zusätzlichen Wohnungsbau und Wohnraum wird zwar grundsätzlich anerkannt, dabei müsse aber auch dem Umweltschutz Rechnung getragen werden. Die "absolute Gewinnmaximierung für den Bauwerber" dürfe für den Städtebau nicht der Maßstab sein. Als positive Beispiele für eine attraktive Bebauung nennt Schmidl die Sternbauten an der Heimstättenstraße.

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