Fürstenfeldbruck:Postkartenaktion gegen K.o.-Tropfen

Für Frauen und junge Mädchen ist es ein Albtraum: Abends in der Disco sogenannte K.o.-Tropfen ins Getränk geschüttet zu bekommen und sich anschließend an nichts mehr erinnern zu können. Die Beratungsstelle Donum Vitae will nun mit einer Postkarten-Kampagne auf diese Gefahr hinweisen. Die Postkarte zeigt vor düsterem Hintergrund eine junge Frau, die ihr Gesicht auf die linke Hand stützt, verschämt wirkt, nicht erkannt werden will. Daneben in roter Schrift die Worte "Farblos. Geschmacklos. K.o.!" Auf der Rückseite gibt es Informationen über K.o.-Tropfen, wie man sich schützen und was man im Notfall tun kann.

Die 19 Donum-Vitae-Beratungsstellen in Bayern, darunter jene am Sulzbogen in Fürstenfeldbruck, wollen deshalb die Aufklärung verbessern und die Postkarten in Gaststätten und Diskotheken auslegen und im sexualpädagogischen Unterricht an den Schulen einsetzen. Nach Erfahrungen von Donum Vitae ist sexuelle Gewalt mit Hilfe von K.o.-Tropfen weit verbreitet. Die Tropfen bestehen aus einem euphorisierenden und enthemmenden Stoff und werden heimlich in Getränke und Speisen gemischt. Sie führen zu Erinnerungslücken bis hin zum totalen Blackout. In der Folge kommt es nicht selten zu Misshandlungen, Vergewaltigungen und Raubüberfällen. Die Betroffenen können sich meist nicht daran erinnern.

© SZ vom 20.08.2015 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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