Fürstenfeldbruck:Öffentliche Gebäude zu teuer

ÖDP-Kreisrat Keil fordert neue Kriterien zur Kostenminimierung

Zwölf Millionen sollten die beiden neuen Turnhallen am Schulzentrum in Puchheim nach erster Schätzung kosten, später waren es dann fast 20 Millionen. 18 Millionen will der Landkreis nun maximal ausgeben. Auch andere Bauprojekte der öffentlichen Hand werden von der Planung bis zur Realisierung immer teurer. Der Kreistag soll deshalb bei künftigen Planungen auf eine effiziente technische Umsetzbarkeit seiner Projekte achten. Das fordert jetzt ÖDP-Kreisrat Max Keil in einem Antrag, den er auch schon in der jüngsten Kreistagssitzung gestellt hatte.

Demnach solle künftig auch bei Ausschreibungen und Architektenwettbewerben darauf hingewiesen werden, dass die Landkreisverwaltung "auf eine kostengünstige und nachhaltige Umsetzung der Projekte großen Wert legen" werde. Dabei seien Konstruktionen zu vermeiden, die in der Umsetzungsphase zu "Nachjustierungen" führten, und auch größtes Augenmerk darauf zu legen, welche Unterhaltslasten in den Folgejahren zu erwarten seien. Keil möchte die effiziente technische Umsetzbarkeit als Bewertungskriterium in sämtliche Architektenentwürfe für öffentliche Bauten aufnehmen lassen.

"Die Kostenexplosionen bei der Umsetzung von öffentlichen Einrichtungen nahmen in den vergangenen Monaten dramatische Ausmaße an", schreibt Keil in der Begründung seines Antrags. Zwar seien die Planungen sehr kreativ, die technische Umsetzbarkeit aber gerate dabei oft ins Hintertreffen. Sodann entstünden Sachzwänge, die schwierige Konstruktionen und teure Baumaterialien zur Folge hätten. Auch bei den Folgelasten komme es häufig zu zusätzlich notwendigem Lärm-, Sonnen- oder Blickschutz oder etwa zusätzlichen Lüftungsmaßnahmen. Die effiziente technische Umsetzbarkeit müsse "den gleichen Stellenwert bekommen wie Brandschutz, Barrierefreiheit und Energieeffizienz", fordert Keil.

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