Fürstenfeldbruck:Neue Strukturen

Bruck: IHK-Ausbildungspreis und Ehrung der Pruefungsbesten

Christine Unzeitig sieht die Trennung des Gremiums in zwei eigenständige Regionalausschüsse kritisch.

(Foto: Johannes Simon)

Die Landkreise Dachau und Fürstenfeldbruck werden künftig eigene IHK-Gremien habe

Von Manuel Kronenberg, Fürstenfeldbruck

Das Gremium der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dachau-Fürstenfeldbruck wird im Frühjahr nächsten Jahres zerfallen. Für beide Landkreise wird es einen eigenständigen Regionalausschuss geben. Darüber hinaus werden sich weitere Doppel-Gremien in Oberbayern aufteilen. Künftig wird es damit in Oberbayern 19 statt der bisher 14 Regionalausschüsse geben. Die Umstrukturierung findet im Zuge der Wahlen zur Vollversammlung der IHK statt. Bisher muss das Gremium Dachau-Fürstenfeldbruck die Interessen von 27 500 Unternehmen vertreten. Dafür sitzen 34 Vertreter im Gremium. Bei der vorletzten Sitzung stimmten diese mit großer Mehrheit für eine Aufteilung in zwei eigenständige Regionalausschüsse mit jeweils 17 Mitgliedern.

"Wir haben sehr viele Themen und Herausforderungen, die speziell einen Landkreis betreffen und um die wir uns kümmern sollten", sagt Michael Steinbauer, Vorsitzender des IHK-Gremiums Dachau-Fürstenfeldbruck und stellvertretender Personalleiter der Firma Doka in Maisach. Das sei mit eigenen Regionalausschüssen für die Landkreise einfacher, da die Firmen in Dachau und in Fürstenfeldbruck unterschiedliche Prioritäten haben. Steinbauer nennt als wichtiges Thema für Fürstenfeldbruck den Umgang mit Flüchtlingen. In Dachau funktioniere die Integration von Flüchtlingen in den Ausbildungsmarkt besser. "Dort gibt es mit Isabell Sittner schon eine Asylkoordinatorin. In Fürstenfeldbruck gibt es das noch nicht. Es soll aber auch eine Koordinationsstelle eingerichtet werden." In Dachau hingegen müsse beispielsweise der Ausbau von Gewerbegebieten vorangetrieben werden, damit sich dort noch mehr größere Firmen niederlassen.

Dass die Unternehmen in den beiden Landkreisen unterschiedliche Ansprüche haben, liege auch daran, dass sie unterschiedlichen Branchen angehören. "In Fürstenfeldbruck haben wir sehr viel produzierendes Gewerbe", erklärt Steinbauer. "In Dachau überwiegen Dienstleistungen." Nach wie vor wird es aber auch Themen geben, die beide Landkreise betreffen. Dazu gehört der Fachkräftemangel und der demografische Wandel.

Christine Unzeitig, stellvertretende Vorsitzende des IHK-Gremiums Dachau-Fürstenfeldbruck, sieht die Trennung nicht so optimistisch wie Steinbauer. Im Gegenteil. Sie steht der Aufteilung skeptisch gegenüber. "Ob es wirklich von Vorteil ist, muss sich erst noch zeigen", sagt sie. "Ich bin ja schon seit Jahrzehnten dabei. Und die Zusammenarbeit mit Fürstenfeldbruck hat sich wirklich bewährt." Neben ihrer Funktion im IHK-Gremium sitzt Unzeitig für die CSU im Dachauer Stadtrat. Deshalb habe sie eine andere Perspektive, sagt sie. "Mir ist die interkommunale Zusammenarbeit sehr wichtig." Sie glaubt, dass eine Zusammenarbeit durch die Aufteilung des IHK-Gremiums in Zukunft nur noch eingeschränkt möglich sein wird. "Aber ich stelle mich nicht gegen die neue Struktur, sie kann sich ja auch bewähren."

Steinbauer schließt eine weitere Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen nicht aus. So wünscht er sich, dass die IHK-Ausbildungsfeier wie bisher im Wechsel zwischen Dachau und Fürstenfeldbruck stattfinden wird. Auch die Verbesserung der dualen Ausbildung sei laut Steinbauer ein Thema, das beide Landkreise gemeinsam angehen sollten. Die Aufteilung des Gremiums bringt aber einen Vorteil mit sich, über den sich Steinbauer und Unzeitig einig sind: Die Regionen werden sich in der Vollversammlung stärker positionieren können, da die Vorsitzenden der Regionalausschüsse dort automatisch Mitglied sind. Vom nächstem Jahr an gibt es für Dachau und Fürstenfeldbruck also zwei Vertreter, momentan ist es ein gemeinsamer.

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