Fürstenfeldbruck:Neue Schule, neuer Sprengel

Richard-Higgins-Schule

Das Gebäude an der Richard-Higgins-Straße wird auch nach dem Umzug als dann fünfte Schule genutzt.

(Foto: Günther Reger)

Die Richard-Higgins-Schule soll in einen nun beschlossenen, 30 Millionen Euro teuren Neubau im Brucker Westen einziehen. Sie wird auch künftig ihr Inklusionsprofil behalten und damit personell sehr gut ausgestattet sein

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Durch die Änderung des Schulsprengels will die Stadt sicherstellen, dass die Richard-Higgins-Grundschule auch nach dem Umzug an die Cerveteristraße die personelle Ausstattung einer "Inklusionsschule" behält und die Einrichtung weiterhin von vielen Schülern mit Migrationshintergrund und höherem Inklusionsbedarf besucht wird. Gleichzeitig werden die Weichen dafür gestellt, dass die wegen wachsender Schülerzahlen neu zu bildende fünfte Grundschule, die den Altbau an der Richard-Higgins-Straße beziehen wird, bei Bedarf ebenfalls ein Inklusionsprofil erhalten kann und damit personell ebenfalls besser ausgestattet wäre.

Der Stadtrat hat die Änderungen auf Empfehlung des Fachausschusses einstimmig beschlossen und damit auf die Vorbehalte reagiert, die Schulleiterin Tanja Stock - auch im Auftrag des Elternbeirats - Anfang des Jahres im Schulausschuss vorgebracht hatte. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen für das nun auch formal beschlossene Neubauprojekt, durch das die bestehenden Brucker Grundschulen von Herbst 2021 an entlastet werden. Die Gesamtkosten werden auf insgesamt knapp 30 Millionen Euro veranschlagt. Schulreferentin Claudia Calabrò zeigte sich zufrieden mit dieser "guten Lösung" und freute sich darüber, dass damit "alle einverstanden" seien.

Kernstück der leicht modifizierten Pläne ist eine geänderte Aufteilung der beiden südlicheren Sprengel. Damit wird Einfluss genommen auf die Aufteilung der Kinder auf den Altbau und den Neubau im Westen der Stadt. Der Sprengel des Altbaus wird im südlichen Bereich beschnitten, erhält aber eine zusätzliche Fläche im etwas weiter nordwestlich liegenden Teil des Stadtgebiets. Im Ergebnis besuchen mehr Kinder aus der Alt-Buchenau sowie aus dem Bereich südlich der Buchenauer Straße und dem Drudenbogen die neue Richard-Higgins-Schule an der Cerveteristraße.

Das Schulamt hat die unverändert gute Ausstattung für die Richard-Higgins-Schule nach dem Umzug in den Brucker Westen bestätigt: "Statt der üblichen 13 Sonderpädagogen- und zehn Regelschullehrerstunden" sei "das Doppelte an Ressourcen" gesichert. Nach Auskunft der Bezirksregierung bedeutet die Unterschreitung der 360-Schüler-Marke zwar mitnichten die automatische Aberkennung des Inklusionsprofils, wie dies Tanja Stock und auch das Brucker Schulamt befürchtet hatten. Gleichwohl ist die Schule nun auf der sicheren Seite. Den Berechnungen der Stadt zufolge wird sie von Herbst 2021 an von 365 Schülern besucht werden, die auf 17 Klassen aufzuteilen sind. Für zwei gebundene Ganztagszüge werden zusätzlich acht Räume benötigt.

Die künftige Grundschule im bestehenden Haus an der Richard-Higgins-Straße wird dann den aktuellen Prognosen zufolge von 237 Schülern besucht, die auf zwölf Klassen aufzuteilen sind. Die Schule soll somit stabil und durchgehend dreizügig sein. Eine Partnerklasse der Grundschule Mitte wird an die Grundschule Philipp Weiß angegliedert und nicht, wie bislang geplant, an die neue Richard-Higgins-Grundschule. Die Grundschule Philipp Weiß soll mit 336 Schülern "stabil vierzügig" sein. Zusätzlich werden dort zwei Partnerklassen der Cäcilienschule sowie eine Übergangsklasse untergebracht, so dass insgesamt sechs Klassenzimmer, zwei Hortgruppen und zwei Räume für die Mittagsbetreuung angebaut werden. Auf die Verlegung der zweiten Partnerklasse der Grundschule Mitte an den neuen Schulstandort im Brucker Westen soll verzichtet werden, da der Cäcilienschule der Betrieb von Partnerklassen an drei verschiedenen Schulstandorten nicht zugemutet werden soll. Entsprechende Bedenken hatte Andreas Ströhle (Piraten) vorgebracht.

Einstimmig anerkannt hat der Fürstenfeldbrucker Stadtrat auf seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause auch den Bedarf für einen zusätzlichen Raum an der Grundschule Mitte, der für die Mittagsbetreuung benötigt wird.

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