Fürstenfeldbruck:Neubau an der Industriestraße verzögert sich

Fürstenfeldbruck: Aktuell ist im ehemaligen Aldi-Gebäude noch das Corona-Impfzentrum untergebracht.

Aktuell ist im ehemaligen Aldi-Gebäude noch das Corona-Impfzentrum untergebracht.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Zunächst muss noch die Anbindung der Tiefgarage unter dem früheren Aldi-Areal geklärt werden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Es sieht auf den ersten Blick aus wie eines der großen Bauprojekte in der Kreisstadt Fürstenfeldbruck, die schon mal als unendliche Geschichten gehandelt werden und in der Endlosschleife festzuhängen scheinen: Das Gelände an der Industriestraße, das früher vom Discounter Aldi genutzt worden ist. Seit vielen Jahren schon wollen die Eigentümer des AEZ es bebauen. 2017 war der Teil südlich der Otl-Aicher-Straße im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens abgetrennt worden - das Gebäude, in dem Teile des AEZ, der Discounter, ein Drogeriemarkt und Wohnungen untergekommen sind, wurde Anfang des Jahres fertig gestellt. Aber der nördliche Grundstücksteil liegt immer noch brach. Der Bauausschuss sieht bei den Plänen noch Nachbesserungsbedarf. Gleichwohl wurde deutlich, dass es im Kern nur noch um einen Aspekt geht, der lösbar erscheint: die Anbindung der Tiefgarage.

Vor allem Wohnungen sowie Gewerbeflächen beispielsweise für Arztpraxen und Büros sollen auf bis zu vier Geschossen bei einer Geschossfläche von bis zu 10 000 Quadratmetern unterkommen. 2017 hatte die Regierung von Oberbayern Einwände gegen die damals noch vorgesehene reine Wohnnutzung in dem als "urban" klassifizierten Gebiet geltend gemacht. Zudem gab es Proteste gegen den ursprünglichen Plan, die Tiefgarage vom Norden aus (an der Sportschule Puch vorbei) anzubinden, weil das viele Bäume gekostet hätte. Der Bauherr plante um, rückte das Gebäude in Form eines nach Osten offenen "U" etwas weiter zur Otl-Aicher-Straße und sieht nun die Zufahrt zur Tiefgarage von deren Wendehammer aus vor, gegenüber dem Seniorenwohnen.

Dies erleichtere im Brandfall auch der Feuerwehr einen besseren Zugang zu dem Bereich, heißt es von Seiten des Bauherrns Bei den Mitgliedern im Bauausschuss stößt die geänderte Anbindung der 85 Stellplätze fassenden Tiefgarage freilich auf wenig Begeisterung. Positiv wäre zwar, dass alle Bäume an der nördlichen Grundstücksgrenze erhalten werden könnten. Autos würden über die kleine Otl-Aicher-Straße geführt, die als Fuß- und Radweg Richtung Geschwister-Scholl-Platz genutzt wird und über die auch das Seniorenwohnen Buchenau angebunden ist. Bäume contra Verkehrssicherheit - eine "klassische politische Abwägung" sei das, sagt Stadtplaner Markus Reize. Thomas Brückner (Grüne) pflichtet ihm bei. Den Erhalt der Bäume würde er begrüßen, aber die Tiefgarage trotzdem lieber im Nordwesten direkt über die Industriestraße anbinden. Zudem stört ihn, dass 16 Querparkplätze an der Otl-Aicher-Straße dazukommen sollen, was weniger Platz und mehr Parksuchverkehr bedeuten könnte. Ähnlich äußert sich Planungsreferent Christian Götz (BBV), dem die insgesamt 34 oberirdischen Stellplätze zu viel sind. Grundsätzlich findet er das Vorhaben aber ebenso wie sein Fraktionskollege Karl Danke begrüßenswert, verschwindet dadurch doch die hässliche "Teerwüste" und es entsteht viel neuer Wohnraum. In der CSU gibt es ebenfalls noch Skepsis. Zwar mahnt Fraktionschef Andreas Lohde, dieses Projekt endlich "auf die Zielgerade" zu bringen, aber sein Fraktionskollege Hans Schilling sieht vorher durchaus noch Klärungsbedarf. Lieber solle man vor einer Baugenehmigung noch mal eine "Ehrenrunde" drehen.

Die wird es nun auch geben. Dabei soll eine einvernehmliche Lösung mit der Familie Klotz als Bauherrn gefunden werden - ausgewählte Vertreter des Gremiums sowie des Bauamts werden das übernehmen. Berücksichtigt werden sollen bei den anstehenden Verhandlungen auf Vorschlag von Alexa Zierl (ÖDP) auch aktuelle Stadtratsbeschlüsse zu Baum- und Klimaschutz.

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