Nahrung:Lebensmittel der kurzen Wege

Nahrung: Werbung für das Brucker Land machen im AEZ in der Buchenau Edigna Holzmüller (von links), Hannelore Komprobst, Rita Multerer, Moritz Klotz, Robert Reichlmayr, Max Keil, Andreas Wagner und Hans Kraut.

Werbung für das Brucker Land machen im AEZ in der Buchenau Edigna Holzmüller (von links), Hannelore Komprobst, Rita Multerer, Moritz Klotz, Robert Reichlmayr, Max Keil, Andreas Wagner und Hans Kraut.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Erzeuger der Solidargemeinschaft Brucker Land präsentieren sich im Einkaufszentrum.

Von Mona Philipp, Fürstenfeldbruck

Nähe. Mut. Vielfalt. Diese drei Werte verträte die Solidargemeinschaft Brucker Land, sagt Rita Multerer, Vorsitzende des Vereins. Vor ihr steht ein kleiner Lebensmittelstand mit Linsen, Nudeln, Eiern, Mehl und Kartoffeln. Mit Hilfe von Projekten wie der "Schule auf der Streuobstwiese und beim Imker", Kinderkochkursen und Vorträgen an Schulen möchte der Verein die Qualität und die Bedeutsamkeit von regionalen Lebensmitteln den Bürgern ans Herz legen. Das Einkaufszentrum AEZ ist Partner von Brucker Land und bietet die regionalen Produkte der Landwirte, Bäcker und Metzger des Vereins seit einigen Jahren in ihrem Sortiment an. Die Erzeuger erhielten bei einem Werbetermin die Möglichkeit, ihre Ware direkt vor Ort, im Einkaufszentrum des AEZ Buchenau, zu präsentieren.

Es geht um Aufklärung

"Es geht uns um die Aufklärung über einen vernünftigen Umgang mit Lebensmitteln", erklärt Multerer. Besonders angesichts der Klimakrise sei es wichtig, regionale und nachhaltige Nahrung herzustellen und zu kaufen. Die Wege vom Erzeuger zum Verbraucher seien viel kürzer, zudem kämen die Futtermittel für die Tiere aus der Region und seien gentechnikfrei. Transparente Kommunikation über die Methoden des Anbaus, die Transportwege und Tierhaltung ist dem Verein wichtig. Besonders achtet man hierbei auf die Qualität der Lebensmittel.

"Ich sage immer: Mit Genuss essen", meint die Eier-Erzeugerin Edgina Holzmüller. "Man weiß, wo es herkommt." Holzmüller verkauft Eier aus der Boden- als auch Freilandhaltung. "Besonders die ältere Generation kauft vorzugsweise Bodenhaltung, aus Gewohnheit. Die Qualität ist bei beiden Arten gleich gut." Letzteres erklärt sie damit, dass die Hühner auch bei der Bodenhaltung genügend Platz im Stall hätten.

"Auch die Freilandhaltung bringt Nachteile mit sich", fügt sie hinzu, "beispielsweise die Gefahr von Beutegreifern. Die Hühner geraten in Stress und beginnen das Federpicken, was sich auf das Endprodukt auswirkt." Im Großen und Ganzen sei sie zufrieden mit der Kaufbereitschaft der Menschen. Der Hof liegt in Grunertshofen. Viele der Kunden vor Ort kommen regelmäßig. Im Sommer kauften die Leute nicht so gerne Eier, aber man verkaufe ja auch noch andere Lebensmittel.

Hoffnung auf die Jugend

Auch Linsenerzeuger Robert Reichlmayr zeigt sich optimistisch: "Es kommt schon mal vor, dass ein besonders trockener Sommer schlechte Ernte bringt, aber wie haben jetzt auch zwei Jahre lang Glück gehabt." Bedenken, dass der Preis der regionalen Lebensmittel für manche Menschen zu teuer sein könnte, hat er keine: "Jammern ist immer leichter, aber man muss halt schauen, was man für Möglichkeiten hat. Aus einer Linsenpackung kann man locker zwei Malzeiten kochen."

Laut Multerer pflegt vor allem die jüngere Generation einen bewussten Umgang mit dem Lebensmittelverbrauch. Sie erhofft sich, dass die Aufklärungsarbeit, die der Verein an Schulen leistet, die jüngere Generation dazu motiviert, ins Gespräch mit ihren Eltern und Großeltern zu kommen.

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