Katharina Schulze strahlt vor dem Bauernmarkt in Fürstenfeldbruck mit der Sonne um die Wette. Die Spitzenkandidatin der Grünen für die Landtagswahl versucht mit Parteikollegen, Wähler im Landkreis zu mobilisieren. Erster Halt ist am Vormittag ein Infostand vor dem Bauernmarkt. Mit Sonnenblumen und kleinen Päckchen voller Blumensamen, die zur Rettung der Bienen beitragen sollen, begrüßen sie die Besucher.
Sonderlich viele gibt es davon an diesem Tag allerdings nicht. "Dienstags ist sowieso immer weniger los als samstags und während der Ferien kommen generell nicht so viele Leute", sagt eine Verkäuferin. Die vorhandenen Besucher sind aber sichtlich angetan von den Bemühungen der Grünen. Fast alle nehmen erfreut die Blumen und Flyer an, viele lassen sich auch in ein Gespräch verwickeln. "Die Resonanz ist super", freut sich Schulze. Die Eimer mit den Sonnenblumen sind nach einer Stunde schon zur Hälfte leer, für die Blumensamen musste sogar schon Nachschub geholt werden. "Rettet die Bienen, das kommt hier richtig gut an."
Aber auch das Motto "Mut geben statt Angst machen" findet laut Schulze viel Zustimmung. "Besonders jüngere Menschen wollen sich dafür einsetzen, dass nicht weiter Hass und Hetze verbreitet wird. Und der Klimawandel beschäftigt die Menschen auch immer mehr. Viele haben uns heute gesagt, dass ihrer Meinung nach jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, wieder politisch zu werden." Damit erklärt sie sich auch den enormen Zuwachs, den ihre Partei in Bayern dieses Jahr schon bekommen hat. Gerade ist das 10 000 Mitglied eingetreten, die Grünen könnten im Herbst vor der SPD zweitstärkste Partei werden. "Das ist doch der Hammer", freut sich Schulze.
Sie ist für ihren Charme und ihre immerwährende gute Laune bekannt, auch an diesem Tag hat sie für jeden ein Lächeln übrig. "Ich mag den Wahlkampf ja sowieso, aber heute in Fürstenfeldbruck zu sein, macht besonders Spaß, weil ich den Ort ja gut von früher kenne", sagt Schulze. Sie schwärmt von der Führung durch den Bauernmarkt, den sie vom Landtagskandidaten und Mitbegründer des Markts, Sepp Dürr, zu Beginn erhalten hat. Ökologische Landwirtschaft ist bei den Grünen ein Dauerthema. Deshalb steht am Nachmittag eine Besichtigung des Biobauernhofs Märkl in Landsberied an. "Wir kommen von den Produkten und Konsumenten also zu den Erzeugern", sagt Gabriele Triebel. Als Landtagskandidatin für den Wahlkreis Fürstenfeldbruck/West und Landsberg am Lech kennt sie sich gut mit den Anliegen der brucker aus. "Viele beschweren sich darüber, dass hier so viel Schweinefleisch exportiert wird. Durch die massive Züchtung kommt es zu einer Überdüngung und Zerstörung des Bodens." Sie wolle den Menschen mit ihren Sorgen eine Stimme geben. Triebel und Schulze sind überzeugt, dass sie mit den Themen Umweltschutz, Erhalt der Artenvielfalt und offenes Europa punkten können.